Region. Der Finger auf dem Mund, drei Schreie danach. Der Jubel türkischer Teams ist europaweit bekannt. Aber was bedeutet der überhaupt?

Das Remis Kroatiens gegen Italien war bei der Fußball-Europameisterschaft auch eine gute Nachricht für die Türkei. Mit drei Punkten nach dem 3:1-Sieg gegen Georgien reicht der türkischen Nationalmannschaft ein Remis am Mittwochabend gegen Tschechien, um Rang zwei zu sichern und so ins Achtelfinale einzuziehen.

Bei einer Niederlage aber auch Rang drei, der wahrscheinlich ebenfalls zum Weiterkommen reichen würde. Gewinnt Georgien gegen Portugal, könnte die Türkei sogar noch auf Platz vier fallen.

Der Jubel ist wichtiger Teil der türkischen Fankultur

Klappt es für die Türkei am Mittwochabend, ist so gut wie sicher, dass erneut in zahlreichen Städten mit Autokorsos gefeiert wird. Sehr wahrscheinlich ist dann auch wieder ein bestimmter Jubel zu sehen, der mittlerweile von den Fußballstadien auch auf die Straßen geschwappt ist.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Youtube, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Dabei wird zunächst mit den Händen schnell gewunken. Dies soll Unruhe symbolisieren. Daraufhin bringt jemand die Fans zum Schweigen, in dem er den Finger auf den Mund legt und ein „psst“ ruft. Alle werden leise. Es folgen drei laute Rufe: bir, iki, üc - übersetzt: eins, zwei drei, bei denen der Vorsänger oft die Arme wie drei Trommelschläge durch die Luft schleudert, ehe dreimal in die Hände geklatscht, „Türkiye“ gerufen wird und das noch einmal wiederholt wird. Abgeschlossen wird der bekannte Anfeuerungsruf durch ein „lalalalalalala, ohhh Türkiye“, in der Melodie eines in ganz Europa verbreiteten Fansongs.

„Einen richtigen Hintergrund davon kenne ich gar nicht. Aber mittlerweile hört man das ja überall“, sagt Adem Durmus vom SC Türkiyemspor Essen lachend. Dieser „Dreier-Jubel“ sei aktuell ein großer Bestandteil der türkischen Fankultur. Durmus: „Wenn ein Spieler neu zu einem Verein kommt, ganz egal ob Trabzonspor oder Galatasaray Istanbul, kommt es vor, dass die Zuschauer den neuen Spieler am Anfang einmal zurufen, dass er den Jubel mit ihnen machen soll.“

Mehr zum Fußball in Essen