Bottrop. Wer sich selbst verteidigen kann, trainiert sich auch Selbstbewusstsein an. Bei den Little Ninja Kids geht es aber auch um Spaß und Körpergefühl.
Die dunkle Jahreszeit stellt Eltern und Verantwortliche nicht selten vor eine Herausforderung. Wenn der eigene Sprössling etwa den Schulweg eigenständig bestreitet, begleitet ihn stets die Sorge der Erziehungsberechtigten, unbeschadet das Ziel zu erreichen. Immer schwingt die Sorge mit. „Sprich nicht mit fremden Menschen“, diesen Satz hat wohl jedes Kind schon von Vater oder Mutter gehört.
Doch Markus Adam und der Kampfsportverein MMA Corps Ruhrpott haben einen Ansatz, der über die reine Vorsicht hinaus geht und Kinder und Jugendliche mit gesundem Selbstbewusstsein ausstattet: Mit den „Little Ninjas“ wurde vor geraumer Zeit eigens eine Kinderabteilung gegründet, die Trainingseinheiten für Drei- bis Zehnjährige anbietet und auch als Selbstverteidigungsschule dient.
Damit sollen wichtige Grundlagen geschaffen werden – um den Übergang in andere Sportarten zu erleichtern und die eigene Sportlichkeit zu entwickeln, aber auch um für den Ernstfall gewappnet zu sein.
Für den Ernstfall sollen die Kinder gewappnet sein
„Wir zählen mittlerweile etwa hundert Kinder bei den Little Ninjas“, erzählt Markus Adam. Der Gründer der MMA Corps setzt bewusst auf die Übungseinheiten mit dem jüngsten Nachwuchs und bedient sich dabei einem breiten Spektrum an Sportmöglichkeiten.
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„Wir beziehen einige Aspekte in die Trainings mit ein. Den Kindern werden wichtige Werte wie Disziplin vermittelt, sie sollen aber auch in ihrem eigenen Selbstbewusstsein gestärkt werden und natürlich immer mit viel Spaß bei der Sache sein“, so Adam.
Gemeinsam mit Sebastian Tolksdörfer bildet Markus Adam das Trainerteam der Little Ninjas, vier Trainingstage werden wöchentlich angeboten. „Die Regel ist, dass die Kids ein bis zwei Mal pro Woche dabei sind.“ Dadurch lässt sich die große Mitgliederzahl auf angenehme Weise in überschaubare Gruppen einteilen.
Viele Grundlagen stehen schließlich im Mittelpunkt des Trainingsplans. „Die Fallschule, wie sie im Judo gelehrt wird, aber auch bestimmte Schlag- und Tritttechniken oder Griffe werden thematisiert“, beschreibt Markus Adam, „dadurch sollen die Kinder ein Bewusstsein für den eigenen Körper entwickeln, physisch und psychisch stärker werden. Nicht zuletzt bekommen sie aber auch mögliche Lösungen mit an die Hand, um sich wehren zu können.“
Der Spaß der Kinder steht beim Training klar im Mittelpunkt
Sämtliche Inhalte werden durch die Trainer auf spielerische und kindgerechte Weise transportiert und den Kindern vermittelt. Selbst am Tag vor Heiligabend ist die Begeisterung aufseiten der jungen Teilnehmer groß, 17 Kinder haben sich in der Trainingsstätte an der Weusterstraße eingefunden.
Eingehüllt in Trainingsanzügen und bespickt mit verschiedenfarbigen Gürteln, beginnt der Nachwuchs unter der Anleitung von Sebastian Tolksdörfer mit lockeren Aufwärmspielen. Danach wird kontrolliert geschlagen und getreten – als Gegenüber halten Pratzen her. „Wie ein Speer“, feuert der Übungsleiter die jungen Sportler immer wieder an.
Auch Befreiungstechniken werden anschließend trainiert, ehe es für die Kinder im „Hexenkessel“ auf spielerische Weise darum geht, in direkten Duellen die Kontrolle über den Gegner zu gewinnen. „Die Kinder haben dabei immer sehr viel Spaß, das steht natürlich klar im Vordergrund“, so Adam.
Den Abschluss bildet ein Sitzkreis, in dem die Kinder zunächst mit dem eigenen Körpergefühl vertraut gemacht werden. So herrscht absolute Stille in der Halle, während die Teilnehmer mit breiter Brust und gerader Sitzhaltung den Fokus auf eine bewusste Atmung lenken sollen.
„Wir wollen ein Gefühl für unseren Körper entwickeln“, beschreibt Tolksdörfer die Übung. Danach wird angeregt diskutiert – über alte Seefahrer und warum die Ernährung und bestimmte Vitamine wichtig für den menschlichen Organismus sind.
Adam: „Damit decken wir wichtige Bereiche in der Entwicklung der Kinder ab und wollen unterstützend wirken. Jeder ist bei uns herzlich willkommen.“
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