Essen. 32 Medaillen gab es für die SG Essen bei der deutschen Meisterschaft in Berlin – so viele wie nie zuvor. Diese Essener Schwimmer beeindruckten.

Im Jahr eins nach den Olympischen Spielen geht es etwas beschaulicher zu im deutschen Schwimm-Lager, aber immerhin haben sich auch dort die Dinge nach der schwierige Corona-Zeit wieder einpendelt. Der Betrieb läuft wieder auf allen Ebenen. Und bei den deutschen Jahrgangsmeisterschaften im Berliner Europasportpark war die Startgemeinschaft Essen (SGE) diesmal so produktiv wie nie zuvor. 32 Medaillen heimste sie ein. Die Talentschmiede holte neun Titel, zwölf Silber- und elf Bronzemedaillen. Damit rangiert Essen im Medaillenspiegel hinter Magdeburg und Erlangen auf Rang drei.

„Ich weiß gar nicht, ob wir überhaupt schon mal ein solches Ergebnis erzielen konnten“, sagt Nicole Endruschat, die Cheftrainerin am Bundesstützpunkt in Rüttenscheid. „Da hat das ganze Trainerteam wirklich hervorragende Arbeit geleistet.“ Die SGE ist seit jeher eine feine Adresse, wenn es um Talentförderung geht. Bei Mannschaftsmeisterschaften hat sie stets eine gute Rolle gespielt, was zeigt, dass sie nicht nur ein, zwei Überflieger besitzt, sondern in der Breite gut aufgestellt ist.

SG Essen: Neun Titel für acht verschiedene Schwimm-Talente

Und das spiegelte sich auch bei der Leistungsschau der nächsten Generation in Berlin wider. „Die neun Titel haben acht verschiedene Schwimmerinnen und Schwimmer geholt“, merkt der SGE-Vorsitzende Bernhard Gemlau an.

Weitere Brennpunkte aus der Essener Sportszene:

Und die SGE kann auf insgesamt 69 Finalteilnahmen zurückblicken. Auch dafür gibt es eine Tabelle. In der neuen Mannschaftswertung zählt jede Finalteilnahme und jede Platzierung dort. Für Rang eins gibt es zwölf Punkte, für zwei neun usw. selbst der Achtplatzierte wird noch mit einem Zähler belohnt. SC Magdeburg hat auch dort die Spitzenposition mit 455 Punkten verteidigt, doch diesmal folgt bereits die SG Essen mit 410 Punkten weit vor Erlangen (321). „Im Vergleich zum Vorjahr ist der Abstand wesentlich geringer geworden, da haben wir einen Riesenschritt nach vorn gemacht“, sagt Endruschat zufrieden. „Das zeigt, dass sich unsere Talente in dem einen Jahr sehr gut entwickelt haben.“

Nicole Endruschat war hochzufrieden mit dem Abschneiden der Talente der SG Essen in Berlin.
Nicole Endruschat war hochzufrieden mit dem Abschneiden der Talente der SG Essen in Berlin. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Und die SGE kann mit einem weiteren Top-Wert aufwarten: Nina Sandrine Jazy (Jahrgang 2005) brachte mit 25,29 Sekunden über 50m Freistil die punktbeste Leistung aller weiblichen Teilnehmer bei dieser DM. Gemeinsam mit Julianna Bocska (Jg. 2006) und Philipp Peschke wird sie im Juli an der Junioren-EM (JEM) in Bukarest teilnehmen.

SG Essen: Philipp Peschke steigert sich – Cleo Hentschke holt vier Medaillen

Philipp Peschke (2005) ist ein Paradebeispiel für die Fortschritte der Essener Nachwuchsathleten. „Als er zu uns kam, hatte er noch nicht einmal Landeskader-Status“, erinnert sich Endruschat. „Dann ist er lange unter dem Radar geschwommen.“ Nun ist Peschke aufgetaucht. Für die JEM war er bereits als Staffel-Schwimmer qualifiziert, doch mit einer für ihn überragenden Zeit gewann er in Berlin über 200m Freistil Silber und erfüllte auch die Norm für einen Einzelstart bei den kontinentalen Titelkämpfen.

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Freistil-Spezialistin Cleo Hentschke ((Jg. 2008) wiederum war mit vier Medaillen die erfolgreichste Essener Starterin. Sie gewann zweimal Gold (50m, 400m), jeweils einmal Silber (200m) und Bronze (100m). Auch sie besitzt eine ganz besondere Fähigkeit. „Sie ist ein richtiger Wettkampftyp, der sich immer auf den Konkurrenzkampf freut“, beschreibt Endruschat. „Und diese Eigenschaft ist echt wichtig.“ Denn durchbeißen müssen sie sich alle noch, der Übergang von der Junioren- in die offene Klasse ist beschwerlich und weit. Wer am Ende durchkommt, das ist heute noch gar nicht abzusehen.

Team-Challenge1. SC Magdeburg 4552. SG Essen 4103. SSG Leipzig 3214. SC Chemnitz 307.

Die Medaillengewinner im Überblick:

Jahrgang 2009: Laura Sophie Kohlmann (1 Gold/1 Silber/1 Bronze): 1. 100m Brust / 2. 400m Lagen, 3. 200m Brust, Luke Zabel: (1/-/1): 1. 200m Schmetterling/ 3. 400m Lagen.

2008: Cleo Hentschke (2/1/1): 1. 50m Freistil, 400m Freistil/ 2. 200m Freistil/ 3. 100m Freistil

2007: Fee Lukosch (1/1/-): 1. 400m Freistil/ 50m Schmetterling/ 2. 100m Schmetterling, Liani Grüner: (-/-/2): 3. 200m Freistil, 100m Freistil, Jamelia Drumm (-/1/1): 2. 50m Brust/ 3. 100m Brust, Lea Kaiser (-/-/1): 3. 50m Brust, Nils Engelmann Nunez (-/-/1): 3. 50 Freistil

2006: Julianna Bocska (1/1/-): 1. 50m Freistil/ 2. 50m Schmetterling, Simon Reinke (-/2/1): 2. 400m Freistil, 200m Freistil/ 3. 800m Freistil

2005: Nina Jazy (1/1/0): 1. 50m Freistil, 2. 200m Freistil., Taras Teslenko (-/-/1): 3. 200m Freistil, Philipp Peschke (1/2/-): 1. 100m Schmetterling/ 2. 100m Freistil, 200m Freistil

2004: Taiyo van Loock: (-/1/1): 2. 50m Rücken – 3. 100m Rücken, Leon Schmidt (1/1/-): 1. 50m Brust, 2. 100m Brust.