Bochum. 155 Nachwuchstalente werden bei der Jugendsportlerehrung für ihre Leistungen 2020 ausgezeichnet. Es gibt Aufbruchsstimmung – und einen Appell.
„Insbesondere mit Blick auf die Pandemie und die Herausforderungen, die unsere Sportlerinnen und Sportler in den letzten anderthalb Jahren bewältigen mussten, kann man ihre erzielten Leistungen nicht hoch genug würdigen“. Mit diesen Worten eröffnete Heiko Schneider, Vorsitzender der Bochumer Sportjugend die diesjährige Jugendsportlerehrung. Die Veranstaltung, die ursprünglich bereits im März hätte stattfinden sollen, aufgrund des schwer kalkulierbaren Pandemiegeschehens aber verschoben worden war, stand ganz im Zeichen der Aufbruchsstimmung.
Carina Gödecke, Vizepräsidentin des nordrhein-westfälischen Landtags sprach von einer „großartigen Motivation, die Ihr mit euren Erfolgen auf einem derart hohen Level bewiesen habt.“
Jugendsportlerehrung erstmals unter freiem Himmel
Die diesjährige Ehrung war die erste, die unter freiem Himmel im Lohrheidestadion stattfand. Unter den Augen von rund 300 Gästen aus Wirtschaft, Politik und Sport, darunter Landtagsabgeordneter Serdar Yüksel und VfL-Aufstiegstrainer Thomas Reis, wurden insgesamt 155 Nachwuchstalente für ihre Leistungen im vergangenen Sportjahr ausgezeichnet.
Reis war es auch, der die Laudatio für Bochums neuen Sportler des Jahres hielt. Die Wahl fiel auf Karateka Rami Alastal vom Budokan Bochum. Der 17-Jährige sicherte sich im vergangenen Jahr bei der Europameisterschaft in seiner Paradedisziplin, dem Kumite, einen beachtlichen siebten Platz. Trotz seines jungen Alters gilt das Bochumer Nachwuchstalent schon jetzt als sehr souveräner und kompletter Athlet. Eigenschaften, die ihm bereits eine lange Liste an Erfolgen einbracht haben.
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Alastal ist zweifacher deutscher Meister, mehrfacher Landesmeister und seit 2019 fester Bestandteil der Karate-Nationalmannschaft. Davor erkämpfte der Bochumer sich auch in der Youth League mehrere Medaillen. Reis prognostizierte Alastal, dessen nächstes großes Ziel nichts geringeres als ein Weltmeistertitel ist, eine erfolgreiche Zukunft: „Betrachtet man die bisherigen Glanzleistungen dieses Ausnahmetalents, bleibt nur festzustellen: Dieser Sportler packt das.“
Bei aller Freude über die erzielten Erfolge im Bochumer Nachwuchssport nutzte Heiko Schneider die Veranstaltung auch für einen Appell an die Politik. Viele Vereine seien durch die Corona-Zeit schwer gebeutelt und ehrenamtliche Helfer durch wegfallende Einnahmen mehr denn je gefordert. „Wir wollen mit unserer Arbeit Vorbild dafür sein, dass es geht, aber eben auch zeigen, wie wichtig es ist, die Vereinsarbeit zu fördern und den Blick künftig noch mehr auf die Jugend zu richten.“