Essen. Die drei Klubs lagen vor dem coronabedingten Saisonabbruch gut im Aufstiegsrennen. Alle drei Klubs äußern aber Verständnis für die Maßnahme.

Das kam in der vergangenen Woche nicht überraschend: Der FVN (Fußballverband Niederrhein) hat sich aufgrund der Corona-Pandemie zum zweiten Mal in Folge dazu entschieden, die Saison vorzeitig zu beenden. Während es in der letzten Spielzeit noch Meister und Aufsteiger in den jeweiligen Ligen gab, wurden in der neuen Saison zu wenig Spiele absolviert, um eine faire Wertung vorzunehmen.

Deswegen gab es folgenden Entschluss: Es wird weder Aufsteiger, noch Absteiger geben. Die Ligenkonstellation bleibt durch die Annullierung gleich. Diese Redaktion hat mit mehreren Verantwortlichen aus der Bezirksliga gesprochen, die mit ihren Teams, zum Zeitpunkt der Unterbrechung Anfang November, entweder um den Aufstieg oder gegen den Abstieg gespielt haben:

Alle Emotionen in der Saison waren umsonst: Trainer Sascha Hense vom Vogelheimer SV.
Alle Emotionen in der Saison waren umsonst: Trainer Sascha Hense vom Vogelheimer SV. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Bezirksliga Gruppe 3:
SC Werden-Heidhausen
(7 Spiele, 14 Punkte, 21:9 Tore, Platz 2):
Danny Konietzko (Trainer): „Die Entscheidung war nach der Entwicklung der letzten Monate absehbar. Wir haben aber natürlich lange gehofft, dass es weitergeht. Für uns ist es ein bitterer Abbruch, weil wir bis zu diesem Zeitpunkt eine sehr gute Saison gespielt haben. Nichtsdestotrotz wissen wir, dass es vielen Menschen schlechter geht und es wichtigere Sachen gibt als unsere Saison. Ich hoffe, dass wir uns bald alle wieder auf dem Platz sehen, weil ich die ganze Fußballszene vermisse. Das größte Problem ist die fehlende Perspektive. Man weiß überhaupt nicht, wann es losgeht.“

Bezirksliga Gruppe 7:
Vogelheimer S
V (8 Spiele, 18 Punkte, 26:17 Tore, Platz 1):
Sascha Hense (Trainer): „Für uns ist es keine Überraschung und wir müssen diese Entscheidung akzeptieren. Frustrierend ist, dass alle Emotionen im Saisonverlauf umsonst waren. Auch wenn wir auf dem ersten Tabellenplatz standen, sind wir aber realistisch genug und wissen, dass unsere Konkurrenten noch mehrere Spiele in der Hinterhand hatten. Eine Idee wäre, dass wir die Saison einfach weiterführen, sobald man wieder spielen darf. Insgesamt ist klar, dass man es nie allen Leuten recht machen kann.“
RuWa Dellwig (5 Spiele, 12 Punkte, 22:5 Tore, Platz 2):
Matthias Bloch (Spielertrainer): „Ein fairer Wettbewerb wäre nicht möglich gewesen. Deswegen war es klar, dass es nicht weitergehen würde. Für uns ist es sehr schade, weil wir eine gute Rolle gespielt hätten. Wir haben in den ersten Partien gezeigt, wie viel Potenzial in uns steckt. Wir sind Fußballer durch und durch und hoffen, dass wir so schnell wie möglich auf den Platz können.“

Kupferdreh und Phönix kommt Abbruch entgegen

SG Kupferdreh-Byfang (6 Spiele, 4 Punkte, 5:15 Tore, Platz 14):
Michael Wüsten (Trainer): „Die Entscheidung war überfällig. Auch die große Mehrheit der Vereine hat für eine Annullierung gestimmt. Von der Tabellenkonstellation her kommt uns dieser Entschluss natürlich entgegen. Es wäre eine enge Kiste geworden. In der Startphase der Saison waren wir sehr stark gebeutelt von Verletzungen. Es steht noch völlig in den Sternen, wann die neue Spielzeit losgeht. Wir sind aber vorbereitet. Unser Kader bleibt zu 99 Prozent zusammen. Das ist natürlich top.“
SC Phönix (7 Spiele, 3 Punkte, 6:28 Tore, Platz 15):
Arndt Krosch (sportlicher Leiter): „Die Saison ist viel zu spät annulliert worden. Wir reden hier über die Gesundheit. Das sollte man akzeptieren, egal, ob man auf dem ersten oder letzten Tabellenplatz steht. Wir haben davon profitiert, aber der SC Phönix ist nicht für diese Pandemie verantwortlich.“

Alle aktuellen Nachrichten und Bilder zum Sport in Essen finden Sie hier