Mülheim. Trotz eines späten Elfmetertreffers zum 2:2 im Derby gegen den Mülheimer FC 97 ist der VfB Speldorf in der Landesliga noch immer nicht gerettet.

Im Kreis saßen die Fußballer des VfB Speldorf auf dem Kunstrasenplatz an der Saarner Straße, während Trainer Julien Schneider mit dem Handy am Ohr umherlief. Am anderen Ende: Sportchef Kevin aus der Wieschen, der das Parallelspiel Überruhr gegen Frohnhausen vor Ort verfolgte.

„Noch sieben Minuten Nachspielzeit“, gab Schneider an seine Spieler weiter. Als die abgelaufen waren, konnte der Coach keine frohe Nachricht verkünden. Durch Frohnhausens 4:2-Erfolg reicht dem VfB Speldorf das eigene 2:2 (1:1)-Unentschieden gegen den Mülheimer FC 97 noch immer nicht zum Klassenerhalt.

Mülheimer FC ärgert sich über strittigen Elfmeter zum 2:2-Endstand

Oben vor dem Klubhaus beruhigten sich die Emotionen des MFC nur langsam wieder. Ein äußerst strittiger Foulelfmeter in der vierten Minute der Nachspielzeit hatte den Gästen nicht nur den Sieg gekostet, sondern auch noch zwei Platzverweise für den kurz zuvor erst eingewechselten Miran Zuberovski und Trainer Daniele Autieri eingebracht.

Efe Özkan, eigentliche Nummer eins des MFC 97 und aktueller Co-Trainer, war mit der späten Elfmeterentscheidung gar nicht einverstanden.
Efe Özkan, eigentliche Nummer eins des MFC 97 und aktueller Co-Trainer, war mit der späten Elfmeterentscheidung gar nicht einverstanden. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

„Das ist für mich so ein Witz, ich kann das nicht nachvollziehen, da einen Elfmeter zu geben“, echauffierte sich Autieri auch Minuten später noch. Mit der Leistung seiner Elf war der Coach hingegen zufrieden. „Wir waren haushoch die bessere Mannschaft. Wir sind Speldorf 80 Minuten angerannt, so dass die nur lange Bälle geschlagen haben“, fasste Autieri zusammen und ergänzte: „Ohne den Elfmeter wäre nichts mehr angebrannt.“

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Dem Speldorfer Coach Julien Schneider war die Entstehung des Elfmeters verständlicherweise herzlich egal. „Wir haben alles rausgeholt und gekämpft bis zum Umfallen“, lobte der Coach den Einsatz seiner Mannschaft. „Wir liegen hier bis zur Nachspielzeit zurück und haben uns dann einfach den Punkt erkämpft“, meinte Schneider.

VfB-Torwart Martin Hauffe verhindert frühen Speldorfer Rückstand

Seine Mannschaft hätte schon nach einer Viertelstunde zurückliegen können, doch Keeper Martin Hauffe parierte zweimal stark gegen Bryan Asagwara (14.) und Sandro Garcia (16.). Mit einer doppelten Schusschance von Mehmet Cengiz meldete sich der VfB offensiv an. Zwei Minuten später setzte sich Athanasios Tsourakis gegen MFC-Innenverteidiger Sahin Karabudak durch und lupfte den Ball über Keeper Djamal Ehlert zum 1:0 ins Tor.

Drei Minuten vor der Pause gab es aber den ersten Elfer der Partie. Nach einem Foul von Guido-Cann Brühl an Asagwara zeigte Schiedsrichter Fabian Spitzer auf den Punkt – Sandro Garcia verwandelte zum 1:1 zur Pause.

Torjöger Anil Yildirim knipst mit der ersten nennenswerten Aktion

Zehn Minuten nach dem Seitenwechsel kam auf Seiten des MFC Torjäger Anil Yildirim in die Partie. In seiner ersten nennenswerten Aktion erzielte der Mittelstürmer in der 68. Minute das 2:1 für die Gäste aus dem Ruhrstadion.

Die Speldorfer kämpfen bis zum Schluss um den wichtigen Punktgewinn. Hier hält sich Hendrik Willing den früheren VfB-Spieler Burak Demirdere vom Leib.
Die Speldorfer kämpfen bis zum Schluss um den wichtigen Punktgewinn. Hier hält sich Hendrik Willing den früheren VfB-Spieler Burak Demirdere vom Leib. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Die Speldorfer spielten nun alles oder nichts, brachten mit dem A-Jugendlichen Kevin Mouhamed und Abdul-Rahman Yussif ihre letzten Offensivkräfte. Nach einer Ecke war der Ball in der 90. Minute schon fast hinter der Linie, ehe die Speldorfer mit dem späten Elfmeterpfiff belohnt wurden. Janis Timm traf zum 2:2 in die Mitte.

Am letzten Spieltag sind die verrücktesten Konstellationen möglich

VfB verliert mindestens einen weiteren Spieler

Am Rande des Derbys gegen den Mülheimer FC 97 wurde mindestens ein weiterer Abgang des VfB Speldorf am Ende der Saison bekannt. Mehmet Cengiz wird die Grün-Weißen in Richtung Fichte Lintfort verlassen. Auch bei Stürmer Abdul-Rahman Yussif deutet sich nach über sieben Jahren ein Abgang an. Einen Wechsel zum Vogelheimer SV und damit zu Ex-Trainer Christian Mikolajczak konnte der Sportliche Leiter Kevin aus der Wieschen am Sonntag aber noch nicht bestätigen.Außerdem werden den VfB Speldorf Dennis Terwiel (Rhenania Bottrop), Ercan Aydogmus (TuS Asterlagen), Ahmed Can Simsek und Ekrem Duljaj (beide Duisburg 08) verlassen.

Mit dem Remis ist der VfB nach Punkten mit Steele und Wermelskirchen gleichgezogen, das Trio liegt zwei Zähler vor dem VfB Frohnhausen. „Am letzten Spieltag kann es jetzt die verrücktesten Konstellationen mit Dreier- oder bis zu Vierervergleichen geben“, blickte Julien Schneider schon auf den letzten Spieltag voraus.

Dort geht es für den auf Rang fünf abgerutschten MFC lediglich noch um eine gute Platzierung zwischen Rang zwei und fünf. Den Aufstieg haben am Sonntag die Sportfreunde Hamborn 07 klar gemacht.

So spielten sie: Namen & Daten zum Landesliga-Derby

VfB Speldorf – Mülheimer FC 97 2:2 (1:1)

Tore: 1:0 Tsourakis (34.), 1:1 Garcia (42., Foulelfmeter), 1:2 Yildirim (68.), 2:2 Timm (90.+4, Foulelfmeter)

VfB: Hauffe – Willing, Duljaj (46. Hohensee), Brühl (77. Mouhamed), Gronemann – Fritzsche, Cengiz (83. Yussif) – Tsourakis (46. Öztürk), Timm, Bel-Mustapha (90.4 Skuppin) – Aydogmus

MFC: Ehlert – Atik (55. Yildirim), S. Karabudak, Yaris, Aldemir – Ihnacho, Anadol – Asagwara (77. Moreira), Isik (65. Kücükarslan), Demirdere – Garcia (86. Zuberovski)

Gelb-Rote Karte: Zuberovski (MFC/90.+4, wiederholtes Meckern)

Rote Karte: Autieri (MFC/90.+4, Schiedsrichterbeleidigung)