Mülheim. Zwei Spieltage vor Schluss ist der VfB Speldorf immer noch nicht durch. Was für und gegen einen Abstieg der Mülheimer aus der Landesliga spricht.
Rettete Corona den VfB Speldorf in den vergangenen beiden Spielzeiten vor dem Abstieg in die Bezirksliga, so ist Mülheims einstige Nummer eins im Männerfußball auch diesmal zwei Spieltage vor dem Ende noch nicht gerettet.
Was vor dem Derby gegen den Mülheimer FC 97 am Sonntag (15 Uhr, Saarner Straße) und dem Gastspiel beim SV Wermelskirchen in einer Woche für und was gegen einen Abstieg der Grün-Weißen aus der Landesliga spricht.
Was gegen den Abstieg des VfB Speldorf spricht
Die Ausgangslage
Der VfB geht mit vier Zählern Vorsprung in die letzten beiden Spiele. Punkten die Konkurrenten Frohnhausen und DSV 1900 an diesem Wochenende nicht dreifach, müssten die Speldorfer nicht einmal selbst gewinnen, um in der Klasse zu bleiben. Dass beide am letzten Sonntag nur unentschieden gespielt haben, hat dem VfB definitiv in die Karten gespielt. Dem kommenden Gegner MFC könnte der Rückschlag in Rellinghausen zumindest ein wenig den Wind aus den Segeln genommen haben.
Die Rückkehrer
Nach ihren Sperren sind Maximilian Fritzsche und Hendrik Willing wieder mit dabei. Beide dürfen sich Hoffnungen auf einen Startelfeinsatz machen. Mit Willing ergibt sich zumindest wieder eine Option, von Vierer- auf Fünferkette zu wechseln. Auf der anderen Seite fallen beim MFC 97 an diesem Sonntag zwei gesperrte Spieler aus.
Die individuelle Qualität
Wenngleich der VfB freilich nicht ganz zu unrecht im unteren Tabellenbereich steht, hat er dennoch weiterhin Qualität in seinem Kader. Eigentliche Leistungsträger wie Athanasios Tsourakis oder Janis Timm sind nun gefragt, das Heft in die Hand zu nehmen und zu beweisen, dass sie Spiele alleine entscheiden können. Auch Ercan Aydogmus hängt sich trotz seines bevorstehenden Abgangs aktuell noch einmal richtig rein. In den letzten beiden Spielen erzielte er drei Tore. Mit Ismail Öztürk kommt nun sogar noch ein erfahrener Spieler hinzu, der eigentlich erst zur neuen Saison eingreifen sollte.
Die Trainingsleistungen
Die Stimmung im Training, das sagt zumindest Trainer Julien Schneider, ist seit Wochen gut. Hatte sich phasenweise ein wenig der Schlendrian eingeschlichen, war speziell diese Woche noch einmal konzentrierter. Alle in Speldorf wissen um den Ernst der Lage. „Wir wollen das Thema jetzt aber auch nicht überdramatisieren. Es bringt nichts, irgendwelche Konstellationen hoch- und runterzurechnen“, sagt Schneider.
Was für einen Abstieg des VfB Speldorf spricht
Die Personalsituation
Wenngleich Fritzsche und Willing in den Kader zurückkehren, geht der VfB vor allem im hinteren Bereich auf dem Zahnfleisch. Schon die ganze Saison über fehlt Kapitän Philipp Bartmann, so dass nicht selten der erst 20 Jahre alte Guido-Can Brühl in die Rolle des Abwehrchefs schlüpfen musste. Er wird am Sonntag angeschlagen in die Partie gehen. Dass Nico Piepenbreier seit der Rückrunde berufsbedingt nicht mehr zur Verfügung steht, hat den Speldorfern ebenso weh getan wie die Verletzungen von Marvin Hohensee und Lukas Mühlenfeld. Am Sonntag fehlt zudem Dennis Terwiel.
Die Defensivschwächen
Die Schwierigkeiten in der Defensive gehen ein Stück weit mit der Personalsituation einher. Dennoch sind es immer wieder die schweren individuellen Fehler, die dem VfB das Genick brechen. Am vergangenen Sonntag wurden die Gastgeber von Mintards Flügelflitzern Niklas Nett und Serkan Güzel förmlich überrannt. Auch der MFC könnte den VfB mit ebenfalls schnellen und trickreichen Spielern wie Bryan Asagwara oder Jesaja Maluze vor Probleme stellen.
Die Derby-Bilanz
Die Bilanz in den Duellen gegen die anderen beiden Mülheimer Vereine ist für die einstige klare Nummer eins der Stadt in dieser Saison ernüchternd. Das Hinspiel im Ruhrstadion verlor der MFC mit 1:2, gegen Mintard gingen beide Spiele verloren. Am Sonntag kämpfen die Grün-Weißen also um den ersten Derby-Punkt in dieser Spielzeit.