Wattenscheid. Das Diskus-Ass des TV Wattenscheid gewann 2016 in Rio Bronze. Bis zu seinem zweiten Olympia-Auftritt in Tokio war es ein harter Weg.
Eines der jüngsten Bilder, das Daniel Jasinski über die Sozialen Medien in die Welt hinausschickte, zeigte ihn am Strand von Miyazaki. Er lächelte in die Kamera – im Hintergrund rauschen die Wellen. Doch natürlich war dies kein Urlaubsschnappschuss. Daniel Jasinski ist nicht zum Entspannen nach Asien gereist. Das Diskus-Ass vom TV Wattenscheid ist bereits seit einigen Tagen in Japan. Im Trainingslager holte er sich den Feinschliff, als „Techniktüftler“ feilte er weiter an der richtigen Drehung. Die braucht er, um den nächsten großen Wurf zu landen. Den großen Wurf auf olympischer Bühne.
Von Miyazaki ging es für Daniel Jasinski und seinen Vater und Trainer Miroslaw weiter nach Tokio. Dort will der 2,07-Meter-Riese in der Nacht von Donnerstag auf Freitag deutscher Zeit (ab 2.45 Uhr/ZDF) im Nationalstadion die Qualifikation für das Finale der Olympischen Spiele schaffen.
Gelingt ihm dies, so hat er am Samstag (ab 13.45 Uhr/ARD) die Chance, nach seiner zweiten Olympia-Medaille zu greifen. 2016 hatte Daniel Jasinski in Rio de Janeiro überraschend Bronze gewonnen. Danach lief es für den 31-Jährigen, der mit seiner Frau und den zwei Kindern in Bochum lebt, nicht mehr rund.
Daniel Jasinski: Schwere Zeit nach Olympia-Bronze
Mehrere Verletzungen bremsten ihn aus, Höhepunkte wie die WM 2019 in Doha verpasste er. Doch rechtzeitig zu den Olympischen Spielen kam er wieder in Form – auch dank der großen familiären Unterstützung, wie er oft betont. Im Mai stellte er eine persönliche Bestleistung von 67,47 Metern auf. „Die letzten Jahre waren nicht einfach“, sagte er danach. „Ich bin sehr froh, dass ich nicht mehr von so seltsamen und nervigen Verletzungen beeinträchtigt wurde und dass wir das in den Griff bekommen haben.“
Im Juni wurde er dann in Braunschweig erstmals Deutscher Meister und sicherte sich neben Clemens Prüfer (23/Potsdam) und David Wrobel (30/Magdeburg) das Tokio-Ticket. Seine olympische Generalprobe beim Thumer Werfertag gewann Daniel Jasinski Mitte Juli dann mit 66,67 Metern. Nun ist es so weit: Er misst sich mit der Diskus-Elite um den Weltmeister und Weltranglistenersten Daniel Stahl (28) aus Schweden.
Erst einmal die Quali überstehen – dann weiterschauen
Ziele in Form einer bestimmten Weite formuliert Daniel Jasinski nicht. „Ich mach‘ mir da gar keinen Kopf“, sagte er nach seinem DM-Titel, „ich lasse das alles auf mich zukommen.“ Seine Devise: „Erstmal die Quali überstehen – und dann im Finale alles geben.“
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Am 5. August, nur wenige Tage nach dem Olympischen Diskus-Finale, feiert Daniel Jasinski seinen 32. Geburtstag. Sein wohl schönstes Geschenk kann er sich zuvor in Tokio selbst machen. (meme)