Essen. Für Handball-Erstligisten beginnt Rückrunde am Mittwoch beim HC Erlangen. Abstiegskampf ist nicht aussichtslos für den Aufsteiger.
Die erste Saisonhälfte in der 1. Handball-Bundesliga ist gespielt, und Tusem Essen findet sich als Aufsteiger auf dem vorletzten Tabellenplatz wieder. Aber so groß ist die Entfernung nicht zum Ufer, der Klassenerhalt ist bei vier Punkten Rückstand weiterhin möglich. Allerdings darf die Mannschaft von der Margarethenhöhe nun nicht den Anschluss zu den Nichtabstiegsplätzen verlieren. Ein Auswärtssieg beim HC Erlangen an diesem Mittwoch (18 Uhr, Arena Nürnberger Versicherung) wäre daher von Vorteil.
Das Hinspiel konnten die Franken in Essen mit 26:20 für sich entscheiden, vor allem dank der Treffer des Rückraumspielers Simon Jeppsson: Gleich siebenmal war der Schwede erfolgreich. Doch auch in dieser Partie war der Tusem nicht chancenlos. Unter anderem zeigte Noah Beyer eine starke Leistung, verwandelte jeden seiner elf Abschlüsse.
Mittlerweile einen Schritt weiter in der Entwicklung
Nach dem Hinspiel Ende Oktober dürften die Essener mittlerweile aber einen Schritt weiter sein. Die jüngsten Niederlagen wurden jeweils erst in den Schlussphasen vom Gegner besiegelt, davor hielt die Mannschaft von Trainer Jamal Naji gut mit. Und das macht auch beim Gegner Eindruck: „Ich erwarte ein sehr schweres Spiel am Mittwoch. Wir spielen gegen eine Mannschaft, die wie ich finde, viel mehr zeigt, als was ihr von außen vor der Saison zugetraut wurde“, sagt Erlangens Trainer Michael Haaß.
Der gebürtige Essener, der selbst einmal in jungen Jahren das Tusem-Trikot trug, warnt seine Jungs: „Essen kommt immer mehr in der Liga an und war in den letzten Wochen auch sehr häufig kurz vor überraschenden Punktgewinnen. Wir sind deshalb sehr gewarnt und wissen auch, dass der Tusem sehr gut spielen kann.“
Gastgeber ist immer für Überraschungen gut
Auch dieses Mal wird Essens Trainer Naji seine Mannschaft gut vorbereiten müssen, denn in Erlangen wird’s natürlich schwer. Die Nummer 13 der Erstliga-Rangliste schlug unter anderem die Füchse Berlin und ist bereit für Überraschungen. Allerdings haben die Franken auch schon das eine oder andere Mal gepatzt, weshalb Naji durchaus eine Chance wittert: „Ihre Leistungen sind in diesem Jahr sehr wechselhaft, sodass wir uns einen Auswärtssieg erhoffen.“
Eine der Stärken des HCE liegt im Zentrum: Rückraumspieler wie Nationalspieler Antonio Metzner oder Simon Jeppsson sind ebenso gefährlich wie Sebastian Firnhaber am Kreis. Der Nationalspieler ist der ältere Bruder des Esseners Lucas Firnhaber, was dem Duell noch einmal eine besondere Note verleiht. Zudem warnt Tusem-Trainer Naji: „Erlangen ist ein Team, das mit seinen Kreuzungen bewusst Distanzen für ihre wurfstarken Spieler organisiert. Ebenso laufen sie eine gefährliche erste Welle.“
Außenpositionen bei Erlangen vielleicht eine Schwachstelle
Naji hat bei den Gastgebern aber auch Schwächen entdeckt, vielleicht auf den Außenpositionen. Da hat der HCE in dieser Saison schon recht viele Treffer kassiert, was dem Tusem in die Karten spielen dürfte. Denn der Aufsteiger verfügt dort über Qualität in Noah Beyer oder auf der anderen Seite Felix Klingler. Deren Treffsicherheit wird auch dieses Mal wieder gefragt sein.