Essener empfangen Herten zum richtungsweisenden Duell am Hallo. Mit dem drohenden Abstiegskampf beschäftigt man sich noch nicht.

Die Playoffs sind und bleiben das erklärte Ziel der ETB Miners – und vielleicht hilft dies dem Basketball-Zweitregionalligisten dabei, sich nicht nervös machen zu lassen von einem drohenden Szenario, mit dem man sich in Essen vielleicht auch bald auseinandersetzen könnte: dem Abstiegskampf.

Die Teams im Tabellenkeller wissen mittlerweile auch zu punkten, die Niederlage des ETB zuletzt beim Vorletzten Dorsten untermauerte dies nur. Drei Siege Vorsprung haben die Miners auf die BG – nur zwei auf den Drittletzten BBA Hagen. Das wird unangenehm relevant, wenn vielleicht mit Köln ein zusätzliches NRW-Team aus der Zweiten Bundesliga Pro B in die Regionalliga West rückt. Dieses Szenario habe er durchaus im Blick, so ETB-Headcoach Lars Wendt. Und doch: „Es geht für uns um die Playoffs. Das ist unser Ziel, darum geht es, wenn wir zusammen sind.“ Nach oben hin angreifen, auch um sich so nach unten aller (noch theoretischen) Sorgen zu entledigen.

Und es ist ja auch so: Trotz personeller Katastrophen mit Verletzungen, Corona-Ausbrüchen und Vertragsauflösungen sind die Miners noch dick drin im Playoff-Geschäft. Man stelle sich vor, das Team wäre einigermaßen komplett gewesen die Saison über. Die Hoffnung: Im Saisonendspurt auf den gesamten Kader zurückgreifen zu können. Point Guard Devin Peterson und Flügelspieler Fabian Richter machen Fortschritte, „Devin schafft es vielleicht schon Ende Februar zurück ins Team, Fabian Mitte März“, so Lars Wendt.

Nino Janoschek (Muskelfaserriss in der Wade) könnte vielleicht sogar an diesem Samstag im so wichtigen Heimspiel am Hallo gegen die Hertener Löwen (19.30 Uhr) wieder bereitstehen. Ein Duell zwischen Tabellennachbarn, beide Teams haben acht Siege auf dem Konto. „Ganz klar richtungsweisend für uns“, so Wendt. Und wäre dies nicht schon Motivation genug, ruft Wendt die bittere Pleite im Hinspiel in Erinnerung, als der ETB nach Führung noch knapp mit 71:73 verlor. „Wir wollen den Sieg mit drei Punkten Unterschied“, fordert der Headcoach – auch der direkte Vergleich ist wichtig.

Umso besser, dass die Miners mit „voller Kapelle“ antreten können (Abel Baptista und Tylik Evans ersetzen derzeit die Langzeitverletzten). Und: Herten holte nur drei Siege aus den vergangenen elf Partien, das Team zehrt noch von den erfolgreichen ersten Spieltagen der Saison. Die Löwen leben von Adam Picket, der mit einer Effektivität von 28 im Schnitt pro Spiel in dieser Kategorie der Beste seiner Zunft in dieser Liga ist.

„Man kann ihn nicht ganz rausnehmen, er ist ein intelligenter Spieler, der sein Team einzusetzen weiß“, so Lars Wendt. „Im Hinspiel ist es uns ganz gut gelungen, aber wir müssen auch auf seine Mitspieler achten, wenn wir gewinnen wollen. Und nur darum geht es.“

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