Mülheim. Mit einem späten Tor machte sich der Mülheimer SV 07 spät zum Derbysieger über den bis zum Schluss tapfer kämpfenden TuSpo Saarn.
Als Christopher Weißfloh das 3:2 erzielte, kam sogar Torwart Jamie Fischer zum Jubeln aus seinem Tor gelaufen. Der Siegtreffer in der 87. Minute war eine Erlösung für den Mülheimer SV 07, der im Bezirksliga-Derby gegen den TuSpo Saarn kurz vor einem unnötigen Unentschieden gestanden hatte.
„Diese 90 Minuten waren glaube ich ein Potpourri der gesamten Saison“, schüttelte Trainer Dimitri Steininger wenige Minuten später mit dem Kopf. Seine Mannschaft hatte einen verdienten Sieg eingefahren, trotz klarer Überlegenheit darum aber lange kämpfen müssen. „Es gab wieder die Phase, wo wir die Dinger nicht machen und deswegen stehst du eben auch nur auf Rang sieben“, meinte Steininger.
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Wenngleich der Sieg am Ende aufgrund der Spielanteile in Ordnung geht, waren die bis zum Schluss kämpfenden Saarner drauf und dran, einen Punkt vom Saarnberg zu entführen. „Es ist ein bisschen ärgerlich für die Mannschaft, weil sie so viel dafür getan hat“, meinte Trainer Oliver Vössing. Der Coach weiter: „Wir haben sie geärgert und waren nah dran. Das macht mir Hoffnung, für die Spiele gegen Mannschaften auf Augenhöhe.“
TuSpo Saarn schockt den MSV 07 nach einer Minute
Seine Mannschaft konnte den vermeintlichen Favoriten gleich im ersten Angriff schocken. Nach einem Steckpass von Jannis Stedter konnte die MSV-Abwehr noch zur Ecke klären, doch am langen Pfosten schlich sich Tim van de Wetering weg und köpfte zur frühen Saarner Führung ein.
Doch der MSV schüttelte den Schock schnell ab. Lennard Kaiser glich schon nach acht Minuten zum 1:1 aus. In der Folge übernahmen die Hausherren zunehmend das Kommando. Abdoulaye Sall schlenzte den Ball sehenswert an den Pfosten (22.), auch Enes Bayram traf nur das Aluminium (29.). Bei Ballgewinnen dauerte es aber bisweilen zu lange, bis der MSV im Mittelfeldzentrum umschaltete, so dass die beiden Flügelspieler Sall und Kaiser ihren Geschwindigkeitsvorteil gegen die Saarner Fünferkette nicht ausspielen konnten.
Führung für den MSV liegt in der Luft – doch Saarn trifft
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Dennoch lag die Führung in der Luft – und sie fiel auf der anderen Seite. Als alle auf eine Freistoßflanke von Felix Milos warteten, spielte der an der Strafraumgrenze Marcel Remmen an. Dessen Flachschuss trudelte an Freund und Feind vorbei ins lange Eck. „Genauso ist auch ein Tor im Hinspiel gefallen und ich habe es vor der Ausführung noch reingerufen“, haderte MSV-Trainer Steininger.
Also musste sein Team ein zweites Mal hinterherlaufen. Phasenweise entwickelte sich im zweiten Durchgang ein Spiel auf ein Tor. Aber Kaiser traf nur das Außennetz (56.), Sall nur den Außenpfosten (66.) und Joel Schoof köpfte nach einer Ecke knapp drüber (73.).
TuSpo-Coach: „Zum Schluss fehlte uns die Ordnung“
„Unser Spiel war nur auf Zerstören ausgelegt. Zum Schluss fehlte uns die Ordnung und ein bisschen auch die Kraft, um die Außenpositionen zu schließen, dadurch kommt auch der Elfmeter zustande“, schilderte Vössing hinterher. Lennard Kaiser wurde von Yannick Fastabend zu Fall gebracht und verwandelte selbst zum 2:2.
Das 3:2 verhinderte dann zuerst Saarns Ersatzkeeper Sven Heiligenstadt mit einer Sensationsparade (78.), dann vergab der eingewechselte Ahmed Ammari eine Riesenchance (82.). Nach einer starken Aktion von Abdoulaye Sall war dann schließlich der ebenfalls eingewechselte Christopher Weißfloh zur Stelle und sorgte für die Erlösung bei den Hausherren.
Saarner haben sich nach dem Derby nicht viel vorzuwerfen
„Ich habe der Mannschaft eigentlich nicht viel vorzuwerfen. Wir haben das gemacht, was wir machen wollten. Uns fehlen ein paar schnelle Leute vorne wie Marius Stoltenberg oder Dylan Dubas“, meinte Oliver Vössing.
Sein Trainerkollege Dimitri Steininger war nach dem Schlusspfiff schlichtweg erleichtert: „Am Ende ist es verdient, das kann man nicht anders sagen.“
So spielten sie: Namen & Daten zum Derby
Mülheimer SV 07 – TuSpo Saarn 3:2 (1:2)
Tore: 0:1 T. van de Wetering (1.), 1:1 Kaiser (8.) 1:2 Remmen (40.), 2:2 Kaiser (75., Foulelfmeter), 3:2 Weißfloh (87.)
MSV: Fischer – Öztürk, Schoof, Käsch, Kunz – Bayram, E. Krasniqi (61. Ammari) – Sall, Antalik (89. Antalik), Kaiser – Roenz (80. Weißfloh)
TuSpo: Heiligenstadt – Wolterhoff, Fastabend (89. Wessing), J. van de Wetering, T. van de Wetering, Schreckenberg (63. Sander) – Remmen, Stedter – Milos, Mehler (80. Michalschyk), Bengs