Gladbeck. Guido Naumann, Trainer des SV Zweckel, weiß, wie sich Zweitliga-Fußball auf Schalke anfühlt. In der Saison 1989/90 hat er es erlebt.
Der Gladbecker Amateursport steht momentan still. Die WAZ nutzt die spielfreie Zeit und lässt Aktive und Trainer auf ihre Karrieren zurückschauen. Welches war der schönste Moment in ihrem Sportlerleben? Oder gab es einen besonders bitteren Augenblick? Den Anfang macht Guido Naumann, der Trainer des Fußball-Bezirksligisten SV Zweckel. Der Ex-Profi erinnert sich an das erste Saisonheimspiel des FC Schalke 04 in der Saison 1989/1990.
Naumann lief für Eintracht Braunschweig im Parkstadion auf
Als Schalker hat man es in diesen Tagen alles andere als leicht. Auch Guido Naumann, ein Gelsenkirchener Junge, der in der Jugend für die Königsblauen aktiv war und inzwischen für die S04-Traditionsmannschaft spielt, leidet mit seinem Herzensverein. Der Trainer des SV Zweckel weiß aus eigener Erfahrung, wie sich Zweitligafußball auf Schalke anfühlt.
Naumann stand nämlich in der Zweitligasaison 1989/90 am zweiten Spieltag im Parkstadion vor rund 37000 Zuschauern auf dem Rasen. Allerdings nicht für seinen Heimatverein, sondern für Gegner Eintracht Braunschweig.
In der 86. Minute traf Naumann gegen den FC Schalke 04
„Das war eines meiner Karrierehighlights, obwohl ich natürlich ein wenig mit Schalke mitgelitten habe“, erzählt Naumann. Der inzwischen 52-Jährige musste das Spiel zunächst von der Bank aus ansehen. In der 63. Minute aber wechselte ihn sein damaliger Trainer Uwe Reinders beim Zwischenstand von 1:0 für die Eintracht ein. Der Angreifer sollte in dieser Partie noch einen besonderen Moment erleben.
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Allerdings überließ Guido Naumann zunächst seinen Mannschaftskollegen die Show. Zwischen der 78. und der 84. Minute drehten die Braunschweiger richtig auf und trafen gleich dreimal ins Schalker Tor und somit zur 4:0-Führung. In der 86. Minute schlug schließlich der heutige SVZ-Trainer zu.
Eintracht Braunschweig gewann auf Schalke mit 5:1
Er wurde von einem Teamkameraden gut 16 Meter vor dem Tor mit einem Querpass angespielt. Naumann nahm den Ball kurz mit und traf anschließend mit einem platzierten Schuss in die rechte untere Ecke. „Ich habe einfach mal draufgehalten. Das war schon ein gutes Ding“, so der damalige Braunschweiger über sein Tor zum 5:0.
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Nach Spielende war Naumann zwiegespalten. Auf der einen Seite empfand er nach dem 5:1 - Schalke hatte mit einem Treffer am Ende noch für ein ganz klein wenig Ergebniskosmetik gesorgt - Mitgefühl und auf der anderen Seite natürlich Freude über den Braunschweiger Sieg und über sein persönliches Erfolgserlebnis.
Naumanns Freunde waren wenig begeistert
„Die kriegen im ersten Heimspiel direkt fünf Stück von uns und ich schieße als Schalker Junge ein Tor. Ist natürlich nicht schön, aber trotzdem hat mich das gefreut“, verrät der Ex-Profi, der in Gladbeck vor seinem Engagement beim SV Zweckel ja auch schon als Trainer der DJK Germania erfolgreich tätig gewesen ist.
Nach dem Erfolg über S04 bekam die Braunschweiger Mannschaft damals den nächsten Tag frei. Daraufhin setzte sich Naumann ins Auto und fuhr zurück nach Gelsenkirchen, um Freunde zu besuchen, allesamt Schalke-Fans versteht sich. „Die haben mich richtig beschimpft“, berichtet er lachend.
Naumann drückt Schalke 04 im Abstiegskampf die Daumen
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Ungeachtet dessen denkt er noch heute gerne an das Spiel im Parkstadion zurück. Kürzlich erst hat der Zweckeler seinen Treffer in den WhatsApp-Status hochgeladen. Und eines braucht eigentlich nicht erwähnt zu werden. Nämlich dass Guido Naumann seinem FC Schalke im Kampf um den Klassenerhalt beide Daumen drückt.
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