Essen. WTTV hält sich noch Türchen offen und hofft noch auf Wertung. Entscheidung fällt frühestens in zweiter März-Hälfte. Zweifel an der Wertung.

War es das jetzt? Nachdem sich mit der Verlängerung des Lockdowns die Verbände in etlichen anderen Sportarten schon für einen Saisonabbruch entschlossen haben, zogen nun im Tischtennis auch die Landesverbände Bayern sowie Hessen die Reißleine und haben einen Schlussstrich unter die Spielzeit 2020/21 gezogen.

Beide beschlossen jeweils den Abbruch und die Annullierung der Saison, was bedeutet, die Tischtennis-Spielzeit so zu behandeln, als hätte sie nicht stattgefunden. Unabhängig von ihrer aktuellen Platzierung können die Mannschaften damit in der nächsten Saison wieder in derselben Spielklasse antreten. Die beiden Verbände folgen damit einem Gutachten vom „Ressorts Wettspielordnung“ des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB), der dies bereits vorsorglich erstellen ließ und damit die Folgen eines vorzeitigen Saisonabbruchs regelt.

Entscheidung frühestens zweite März-Hälfte

Der Westdeutsche Tischtennis-Verband (WTTV) hält sich allerdings noch ein Türchen noch offen. Demnach wäre eine Wertung möglich, wenn mindestens 50 Prozent einer einfachen Runde noch absolviert würden. Die Wertung basiert darauf, dass trotz der Verlängerung des Lockdowns bis zum 7. März die restlichen Spiele noch ausgetragen werden könnten. Erst wenn sich nach den Osterferien kein Spielbetrieb realisieren lasse, müsse man sich auch im WTTV mit dem Abbruch beschäftigen.

„Bis dahin gelten noch unsere derzeitigen Planungen und eine endgültige Entscheidung darüber fällt frühestens in der zweite März-Hälfte“, lautet auf Nachfrage die Auskunft des Vorsitzenden für den Ausschusses Erwachsenensport, Werner Almesberger.

Verlängerung der Saison bis in den Mai

Das Damoklesschwert eines Saisonabbruchs schwebt nun über alle Eventualitäten. Im Vorstand Sport des WTTV gibt es gedämpfte Erwartungen, den „worst case“ noch vermeiden zu können. In einem aktuellen Beschluss verkündet Vizepräsident Sport, Lars Czichun, die Fortsetzung mit den Nachholspielen ab den 17./18. April und eine Verlängerung der Saison bis in den Mai.

Immerhin bestünde damit wieder eine realistische Möglichkeit der Vorbereitung, um nach fünfmonatiger Pause ohne jegliches Training wieder in den Spielbetrieb einsteigen zu können. Aber eine erneute Verlängerung des Lockdowns und damit verbunden die weitere Schließung der Sporthallen würde einen Strich durch alle optimistischen Rechnungen machen. Kaum denkbar, dass man das den Vereinen und Aktiven zumuten will.

Furcht vor Mitgliederschwund

Das kann sich Frank Fork, Abteilungsleiter bei Adler Union Frintrop, ebenfalls schlecht vorstellen, denn auch am Wasserturm ist seit Ende Oktober „tote Hose“. Seine Einschätzung der Situation wird in vielen Klubs geteilt: „Das kann keine Lösung sein, zumal damit nur die auf eine einfache Runde beschränkte und dadurch sehr zweifelhafte Saisonwertung erreicht würde.“

Und Fork fügt hinzu: „Im Interesse unserer zur Untätigkeit verurteilten Mitglieder haben wir uns sogar schweren Herzens entschlossen, auf den Einzug des Beitrags für das erste Halbjahr ganz zu verzichten.“ Abmeldungen halten sich auch in Frintrop noch in engen Grenzen, aber wenn sich die Situation nicht bald normalisiert, könnte das für alle Sportvereine zu einem echten Problem werden.

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