Essen. Verteidiger kehrt in seine Heimat zurück und verbreitet Zuversicht beim Essener Oberligisten. Am Mittwoch steht er vor einem besonderen Spiel.

Die erste Woche in Essen hatte sich Tobias Schmitz sicherlich anders vorgestellt. Am 31. Januar, dem letzten Tag vor Ende der Wechselfrist in der Oberliga Nord, kam der Verteidiger von den Crocodiles Hamburg an den Westbahnhof. Einen Tag später sollte er bereits sein erstes Ligaspiel für die Wohnbau Moskitos bestreiten, ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein, den er erst wenige Stunden zuvor verlassen hatte. Doch aufgrund von sieben Corona-Fällen waren die Aktivitäten der „Mücken“ in der letzten Woche wegen Corona auf Eis gelegt - kein Mannschaftstraining und drei Spielabsagen.

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Am Dienstag ist Schmitz beim Heimspiel gegen die Hannover Indians zum ersten Mal ins Essener Trikot geschlüpft. Mit der 1:5 (1:1, 0:2, 0:2)-Niederlage fiel seine Premiere allerdings nicht erfolgreich aus. Und es geht weiter Schlag auf Schlag: Am Mittwoch holen die Moskitos die Partie gegen Hamburg nach (20 Uhr, Westbahnhof), Freitag geht es nach Hamburg (20 Uhr), und am Sonntag kommt die EG Diez-Limburg (18.30 Uhr). So der Plan, sicher ist der aber nicht angesichts der Infektionsgefahr.

Wohnbau Moskitos führten viele gute Gespräche

Das erste Duell mit Hamburg ist natürlich ein besonderes Spiel für Schmitz. „Darauf freue ich mich auf jeden Fall“, sagt der Neuzugang, der den Crocodiles dann auch beweisen will, dass es ein Fehler war, ihn ziehen zulassen. In Hamburg habe es nicht so gepasst, wie er sich das vorgestellt habe. Lediglich elf Partien absolvierte der 24-Jährige für den Tabellensiebten. „Als dann das Angebot aus Essen kam, musste ich nicht drei Mal überlegen.“

Durch Thomas Ziolkowski, den er noch aus alten Herner Zeiten kennt, kam der Kontakt zu den Moskitos zustande. „Viele gute Gespräche“ mit Trainer Frank Petrozza folgten. Letztlich entscheidend sei aber die mögliche Rückkehr in die Heimat gewesen. „Das war das i-Tüpfelchen. Ich kenne mich hier aus und fühle mich hier sehr wohl“, meint Schmitz, der in Krefeld geboren wurde und bereits für den KEV, die Duisburger Füchse und den Herner EV gespielt hat.

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Tobias Schmitz schon im Aufgebot beim DEL-Ligisten Iserlohn

Auch für das DEL-Team der Iserlohn Roosters stand er bereits 21-mal auf dem Eis und konnte so im jungen Alter auch höherklassig bereits wichtige Erfahrungen sammeln, die er nun an seine Teamkollegen weitergeben möchte. Bislang war das nur bedingt möglich, denn „ein paar Jungs sind immer noch in Quarantäne, aber die, die ich kennenlernen durfte, haben mich gut aufgenommen“, sagt die neue Nummer 32 der Moskitos.

Gegen seinen Ex-Verein wird es nun auch auf Schmitz´ Expertise ankommen, denn in Essen wird wohl kaum jemand besser wissen, wie das Spiel der Crocodiles funktioniert. „Wenn alle Spieler an Bord sind, hat Hamburg einen sehr tiefen Kader“, weiß Schmitz. „Sie haben drei sehr guten Reihen und machen viel Druck.“ Besonders die Konterstärke zeichne die Gäste aus. Wenn die Moskitos diese unterbinden können, in die gefährlichen Bereiche kommen und dann ihre Möglichkeiten nutzen, stünden die Chancen jedenfalls gut. „Und die Hamburger Hintermannschaft ist ja jetzt nicht mehr ganz so gut aufgestellt“, schmunzelt der Verteidiger.

Zehnter Platz ist in jedem Fall noch in Reichweite

Ähnlich selbstbewusst zeigt er sich, wenn es um das geht, was er mit den Moskitos in dieser Saison noch erreichen möchte. „Der zehnte Tabellenplatz ist auf jeden Fall noch in Reichweite“, sagt Schmitz. „Es sind noch wichtige Gegner, direkte Tabellennachbarn, dabei, die man dann schlagen sollte. Wenn wir da unsere Leistung zeigen, können wir Platz zehn noch erreichen.“

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