Essen. Essener Frauenfußball-Bundesligist gibt bei Generalprobe in Zwolle Sieg aus der Hand. Es gibt auch traurige Nachricht zum Ende der Vorbereitung.
Sechs Siege aus sechs Spielen hatte die SGS Essen in der Vorbereitung bisher eingefahren. Doch nach dem letzten Test vor dem Start in die Bundesliga hat die Bilanz der Fußballerinnen einen kleinen Makel: Gegen den niederländischen Ehrendivisionär PEC Zwolle reichte eine 2:0-Führung nicht zum Erfolg. In der Schlussviertelstunde kassierten die Essenerinnen noch zwei Gegentreffer und mussten sich mit einem 2:2 begnügen.
„Vielleicht ist das ein Dämpfer zur richtigen Zeit“, erklärte SGS-Trainer Markus Högner. Denn seine Mannschaft ist ansonsten geradezu durch die Vorbereitung spaziert. Nicht nur, dass sie bis dato alle Partien gewonnen hatte, auch das Torverhältnis von 38:5 dokumentiert die Überlegenheit der SGS. Wobei die Hälfte der Treffer allerdings gegen den unterklassigen VfL Billerbeck erzielt wurde. Am kommenden Samstag (16 Uhr, Stadion Essen) muss sich nun beim Liga-Auftakt gegen den 1. FC Köln der Wert dieser Ergebnisse zeigen.
- SGS Essen trifft zum Saisonstart die ehemalige Kapitänin
- SGS Essen will auch in der neuen Saison sorgenfrei sein
- Neuzugang Debitzki bringt viel Erfahrung mit zur SGS Essen
SGS Essen trifft auf Gegner mit Bundesliga-Niveau
Högner hatte die Niederländerinnen aus Zwolle durchaus mit Bedacht als letzten Testspielgegner ausgewählt: „Sie haben definitiv Bundesliga-Niveau.“ Lange sah es so aus, als würde die SGS auch diesen Härtetest bestehen. Gerade im ersten Durchgang setzten die Essenerinnen die Forderung ihres Trainers nach mehr defensiver Kompaktheit gut um. Nur einmal drohte der Hintermannschaft Gefahr, doch Carlotta Wamser löschte den Konter der Gastgeberinnen noch vor dem Abschluss.
Die SGS hatte deutlich mehr vom Spiel und ging nach gut einer halben Stunde verdient in Führung durch Maike Berentzen, die nach einem Abpraller zur Stelle war. Auch im zweiten Durchgang blieb die SGS am Drücker und erhöhte bereits kurz nach Wiederbeginn, als Elisa Senß die gegnerische Torfrau aus spitzem Winkel überraschte.
Niederländerinnen gleichen in Schlussphase noch aus
Bis zur Schlussviertelstunde hielten die Essenerinnen ihren Vorsprung souverän, ehe die Zwolle nach einem weiten Freistoß plötzlich verkürzte. Und kurz vor Schluss fiel schließlich noch der Ausgleich, weil es der SGS in der Defensive an Zuordnung fehlte. „Bis zur 75. Minute haben wir den Gegner kontrolliert“, ärgerte sich Högner. „Danach haben wir das Spiel aus der Hand gegeben. Die Partie hat uns einige Erkenntnisse geliefert.“
Auch interessant
Neue Erkenntnisse gibt es auch darüber, mit welchem Kader die SGS in die neue Saison starten wird. Zwei Spielerinnen haben sich aus unterschiedlichen Gründen noch kurzfristig von der Ardelhütte verabschiedet. Sophia Thiemann, die erst vor einem Jahr aus Bielefeld nach Essen gekommen war, löste ihren Vertrag auf und wechselt zum Zweitligisten nach Meppen. Die 25-Jährige kam bei der SGS über den Status der Einwechselspielerin nicht hinaus.
Torfrau Lisa Klostermann muss Laufbahn beenden
Tragisch dagegen ist der Abgang von Lisa Klostermann, denn die Torhüterin sieht sich mit nur 22 Jahren zum Laufbahnende gezwungen. Im Juli 2019 zog sie sich einen Kreuzbandriss zu und kam seither nicht wieder richtig auf die Beine. Nun will sich Klostermann darauf zu konzentrieren, schnell schmerzfrei zu sein und ihr Lehramtsstudium erfolgreich abzuschließen.