Eindhoven/Gladbeck. Jessica Steiger hat in Eindhoven ihren Start über 200 Meter Brust abgesagt. Die Olympia-Quali wird für die Gladbeckerin nun zur Zitterpartie.
Die Olympia-Qualifikation wird für Jessica Steiger doch zu einer echten Zitterpartie. Auch in Eindhoven konnte die 28-jährige Topschwimmerin des VfL Gladbeck keine Norm für die Spiele in Tokio erfüllen. Ihren am Sonntag (11. April) in den Niederlanden geplanten Start über 200 Meter Brust hatte Steiger nämlich nach dem A-Finale über 100 Meter Brust abgesagt.
Daher bleibt jetzt nur noch ein einziger Quali-Wettkampf: Der findet am nächsten Wochenende (16. bis 18. April) in Berlin statt. Steiger hatte gehofft, in der Hauptstadt schon ohne allzu großen Druck antreten zu können. „Ich hoffe“, so die VfLerin Mitte des vergangenen Monats zur WAZ, „dass sich an den ersten beiden April-Wochenenden etwas Gutes ergibt.“
Steiger erreicht über 100 Meter Brust in 1:08,16 Minuten das Ziel
Im Lager des VfL Gladbeck war Hoffnung aufgekeimt nach Jessica Steigers Eindhoven-Vorlauf am Samstag über 100 Meter Brust. In 1:07,93 Minuten war sie ins Ziel gekommen. Zur Erinnerung: Der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) fordert eine Zeit von 1:07,00 Minuten für die Tokio-Fahrkarte.
Im A-Finale jedoch konnte sich die amtierende Deutsche Meisterin und Rekordhalterin über 200 Meter Brust nicht verbessern. Nach 50 Metern standen für Steiger 31,69 Sekunden auf der Uhr, nach der kompletten Distanz 1:08,16 Minuten.
Jetzt bleibt Steiger nur noch das Qualimeeting in Berlin
„Auf den letzten 30 Metern hatte ich kein Wassergefühl mehr“, berichtete kurz nach dem Rennen Jessica Steiger ihrem Vater Ralf. Der gab sich im Gespräch mit der WAZ schon wieder kämpferisch: „Klar, Jessica ist jetzt leicht geknickt, aber noch ist nicht aller Tage Abend.“
Fakt ist: Weil Jessica Steiger in Eindhoven ihre Starts über 100 Meter Freistil und auch über 200 Meter Brust absagte, bleibt ihr jetzt nur noch das Qualifikationsmeeting in Berlin. Es kommt also zum Showdown.
Vorlaufzeit über 100 Meter Brust lässt Steiger hoffen
Nach den schwachen Zeiten, die Jessica Steiger bei ihrem ersten Quali-Wettkampf im belgischen Antwerpen geschwommen war, begann das Meeting in Eindhoven durchaus vielversprechend für die Gladbeckerin. Am ersten Tag hatte sie über 50 Meter Freistil 25,30 Sekunden benötigt. Sie war damit punktgenau auf die Norm für die Europameisterschaften in Budapest geschwommen. Und über 50 Meter Brust hatte die VfLerin in 31,28 Sekunden am Beckenrand angeschlagen.
Entsprechend entschlossen stellte sich Steiger am zweiten Wettkampftag über 100 Meter Brust der Konkurrenz. Die sehr ordentliche Vorlauf-Zeit von 1:07,93 Minuten veranlasste sie nach Absprache mit Trainer Marcel Karow, auf den Start über 100 Meter Freistil zu verzichten. Sie fühlte sich gut und wollte Körner sparen fürs A-Finale über 100 Meter Brust am Abend.
Kopf-an-Kopf-Rennen mit der Lokalmatadorin Tes Schouten
Zwar lieferte sich Jessica Steiger im Endlauf mit der Lokalmatadorin Tes Schouten, ihres Zeichens niederländische Rekordhalterin über 100 Meter Brust, ein überaus packendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Die Zeit, sie reichte jedoch nicht für die Norm.
Daraufhin sagte Jessica Steiger ihre Starts über 200 Meter Brust ab. Die Olympia-Qualifikation für die Gladbeckerin wird damit zur Zitterpartie.