Essen. Wimbledon-Viertelfinalistin Jule Niemeier will mit TC Bredeney am letzten Spieltag Meisterschaft feiern. Vielleicht gibt es weitere Überraschung.
Beim TC Bredeney sind sie bereits auf Feiern eingestellt, auch wenn die Saison vor dem letzten Bundesliga-Spieltag noch nicht entschieden ist. An diesem Samstag kommt es ab 12 Uhr auf der Anlage am Zeißbogen zum finalen Gipfeltreffen zwischen dem Tabellenführer TCB und dem Zweiten TK BW Aachen (12 Uhr). Danach steht der Deutsche Meister fest.
Natürlich kann immer etwas anbrennen, die Gastgeberinnen als Titelverteidiger müssten allerdings schon hoch, ja, sehr hoch verlieren - 1:8 oder 0:9. Aber wer glaubt schon ernsthaft daran angesichts der makellosen Bilanz des Essener Spitzenreiters von 10:0 Punkten. So überzeugend präsentierte sich die Mannschaft von Trainerin Esther Rekasch bislang. Und die kann noch mit einem Pfund wuchern: Dass Jule Niemeier spielen wird, dürfte die Hoffnung der Gäste noch ein bisschen mehr trüben.
Jule Niemeier lockt Zuschauer zum TC Bredeney an den Zeißbogen
Ja, Jule Niemeier kommt nach Essen. Vor ein paar Wochen war das nicht weiter spektakulär, doch mittlerweile macht ihr Auftritt Schlagzeilen und dürfte den einen oder anderen Zuschauer am Samstag zusätzlich zum Zeißbogen locken. Beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon war die zuvor relativ unbekannte 22-jährige Dortmunderin in aller Munde, weil sie überraschend bis ins Viertelfinale vorpreschte und dort auf die deutsche Tatjana Maria traf, die ebenfalls für TC Bredeney gemeldet ist.
Niemeier verlor das spannende Match und rief wenig später bei Torsten Rekasch an, dem Sportmanager des TCB. „Sie hat nur gefragt, ob wir sie am Samstag gebrauchen können“, sagt er, als wäre es das Selbstverständlichste von der Welt. Und natürlich habe sie zugesagt.
Und nun wartet Rekasch auch auf eine Nachricht von Tatjana Maria, die am Donnerstag in Wimbledon mit einer Drei-Satz-Niederlage (2:6, 6:3, 1:6) gegen die Weltranglistenzweiten aus Tunesien, Ons Jabeur, das Finale verpasst hat und nun ebenfalls für das Bundesliga-Finale frei wäre.
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Gute Atmosphäre gehört zum Erfolgsrezept des TC Bredeney
Diese beiden Beispiele beschreiben auch ein bisschen das Erfolgsgeheimnis des TC Bredeney. Torsten Rekasch ist es wieder einmal gelungen, die „richtigen“ Spielerinnen zu verpflichten, die an den Liga-Spieltagen auch zur Verfügung standen. Das kann man vorher natürlich nicht wissen, ein bisschen Glück gehört dazu. Denn ob jemand Bundesliga spielt oder nicht, hängt maßgeblich davon ab, wie erfolgreich diejenige gerade im Turnierzirkus ist.
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Auch in dieser Saison haben sie es am Zeißbogen anders als andere Klubs irgendwie hinbekommen, Spieltag für Spieltag eine starkes Aufgebot auf die Beine zu stellen. „Das liegt aber auch daran, dass wir einen engen Kontakt untereinander pflegen“, erklärt Rekasch. „Die Spielerinnen verstehen sich untereinander und fühlen sich bei uns wohl. Und das hilft ihnen auch, wenn sie mal nach einer Niederlage gefrustet nach Essen kommen.“ Und genau aus diesem Grund stehen die Chancen auch nicht schlecht, dass neben Niemeier auch Tatjana Maria am Samstag in Essen zur möglichen Titelverteidigung des TC Bredeney aufschlagen wird.
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