Essen. Ohne Trainer Jamal Naji verlieren die Handballer des Tusem Essen in der 2. Handball-Bundesliga gegen den ThSV Eisenach. Sehr irre Schlussphase.
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Der Trainer ist krank, und fast hätte seine Mannschaft trotz ihrer zahlreichen Symptome, die sich in irrsinnig vielen Fehlern äußerten, an diesem Freitagabend noch einen Punkt geholt, der nicht verdient gewesen wäre. Doch in der Schlusssekunde trifft Fynn Hangstein in diesem Spiel der 2. Handball-Bundesliga und sichert dem ThSV Eisenach den 24:23 (10:7)-Sieg beim Tusem Essen.Jamal Naji wird zu Hause am Bildschirm gesehen haben, dass sein Team und dessen Fans erst nach 50 Minuten aufgewacht sind.
Die Verantwortung für das Tusem-Team trug Co-Trainer Michael Hegemann. Und der 45-Jährige erlebte vor 1411 Zuschauern eine erste Halbzeit, in der seine Mannschaft trotz einer starken Abwehrleistung erhebliche Mängel im Angriff hatte und einen Rekordwert für Pässe ins Seitenaus jagte. Lediglich fünf mickrige Feldtore schaffte der Tusem in den ersten 30 Minuten.
Umstellung auf eine 5:1-Deckung hilft Tusem Essen
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Das lag in erster Linie an der Essener Schusseligkeit und nur in zweiter an Fran Lucin, obwohl der Kroate im ThSV-Tor einige starke Paraden zeigte. „Das hat uns eine Menge an Selbstbewusstsein gekostet“, sagte Michael Hegemann, der früh begonnen hatte, nach einer funktionierenden Sieben zu suchen.
Fast hätte er eine solche – mit einer 5:1-Deckung und ohne Linkshänder im Rückraum – noch rechtzeitig gefunden, nachdem seinem Team im zweiten Abschnitt zunächst kaum was von dem gelungen war, was es sich vorgenommen hatte. Aber dann – nach dem 15:21 und der Auszeit von ThSV-Coach Misha Kaufmann.
Felix Klingler verwertet für den Tusem mehrere Gegenstöße
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„Wir kommen in den Gegenstoß und haben endlich das gespielt, was wir 60 Minuten spielen wollten“, sagte Michael Hegemann, der dabei vor allem Tore von Felix Klingler gesehen hatte. Oder anders formuliert. „Wir haben uns in den letzten zehn Minuten sehr, sehr dämlich angestellt und in unsere dummen Fehler reingesteigert“, sagte Eisenachs Trainer Misha Kaufmann. „Das hätte uns am Ende fast das Genick gebrochen.“
Auf jeden Fall entwickelte sich eine turbulente Schlussphase, in der Eisenachs Peter Walz und Ivan Snajder wegen ihrer dritten Zeitstrafen Rot sahen. Per Siebenmeter schaffte Noah Beyer dann tatsächlich den Ausgleich, der nur wenige Minute zuvor unmöglich erschienen war. Eisenbach brachte einen fünften Feldspieler, und Fynn Hangstein traf zum 24:23. „Glück oder Pech? Das ist schwer zu sagen“, sagte Michael Hegemann. „Aber wenn man den Spielverlauf sieht, ist es ein verdienter Sieg des ThSV. Schön wäre es gewesen, wenn wir uns mit einem Punkt belohnt hätten.“
So haben sie gespielt:
Tusem – ThSV Eisenbach 23:24 (7:10)
Tusem: Diedrich (1.-19., 43.-60. – 1), Bliß (19.-43.) – Beyer (8/7), Ellwanger (1), Glatthard (n. e.), Rozman (1), Dangers, Becher, Ignatow, Szczesny (2), Bergner, Müller (1), Firnhaber, Seidel, Morante Maldonado (3), Klingler (6).
Eisenach: Lucin (1), Jepsen (bei fünf 7m) – Iffert (n. e.), Wöhler, Potisk (1), Hangstein (7/2), Ulshöfer (1), Walz (3), Tokic (3), Sousa, Dicker, Donker, Schneibel (4), Snajder (2), Weyhrauch, Saul (2).
Siebenmeter: 7/8 – 2/3 (Beyer scheitert an Jepsen – Bliß pariert gegen Hangstein).
Zwei-Minuten-Strafen: 1 – 8 (Szczesny – Hangstein, Walz [3], Schneibel, Snajder [3]).
Zuschauer: 1411.
Schiedsrichterinnen: Katharina Heinz-Hebisch/Sonja Lenhardt (Neuhausen/Stuttgart).
Spielfilm: 1:0, 4:3 (11.), 4:7 (19.), 6:7 (24.), 6:9, 7:9 (28.), 7:10 (Halbzeit), 8:10, 9:11, 9:13, 10:13, 10:17 (39.), 12:17, 12:19, 14:21 (47.), 19:21, 19:22, 21:22 (56.), 21:23, 23:23, 23:24.