Dortmund. Nach Muskelfaserriss und Krankheit konnte Laufblogger Stefan Reinke an Ostern wieder seine Laufschuhe schnüren und zaghafte Schritte wagen.
Selten tat Muskelkater so gut wie an diesem Ostermontag. Die wohligen Schmerzen in den Oberschenkeln sind das Resultat meines ersten kleinen Laufs seit genau vier Wochen. In diesen vier Wochen ist eine Menge passiert. Nach dem Sprint-Duell mit Laura Siegeroth musste ich meinen Traum vom Paris-Marathon beerdigen - Muskelfaserriss, Zwangspause. Und dann setzte mich auch noch eine Krankheit komplett außer Gefecht, sodass ich eine Woche lang komplett auf der heimischen Couch verbrachte.
Eine Woche absolutes Nichtstun setzt dem Körper ganz schön zu. Ich hatte das Gefühl, ich könnte meinen Muskeln beim Schrumpfen zuschauen. Von Tag zu Tag schienen meine Oberschenkel schmaler zu werden. Nur noch schlaffer Pudding an den Knochen. Das Gute an der Pause in der Pause: Der Muskelfaserriss konnte in Ruhe ausheilen. Allmählich fing ich auch an, hibbelig zu werden. Es ist nicht so, dass ich auf Cold Läufer-Turkey gewesen wäre, aber ich habe das Laufen doch etwas vermisst. Vier Wochen - so lange habe ich noch nie pausiert. Aber es ging wirklich nicht.
Ostersonntag dann habe ich es gewagt. Bei herrlichstem Laufwetter habe ich mich in die Sportklamotten geschmissen und bin sage und schreibe vier Kilometer weit getrabt. Vier Kilometer! Vier Kilometer ohne Zwicken im Oberschenkel - ein tolles Gefühl. Ich glaube, mein Körper hat die Pause wirklich genutzt, um zu regenerieren.
Aber dass ich nach läppischen vier Kilometern dermaßen Muskelkater haben würde, hätte ich echt nicht gedacht. Aber der Schmerz geht weg, alles Gewöhnung. Ich werde mich jetzt langsam wieder an längere Distanzen herantasten, den Vivawest-Marathon als Zwischenziel im Blick. Eine Bestzeit werde ich dort wohl nicht anpeilen, aber ankommen wäre schon nett. Im Juni dann Halbmarathon in Duisburg und Ende September Berlin - da darf dann auch gerne meine Bestzeit fallen.
Über das kommende Wochenende geht's erst mal nach Paris. Meine Laufschuhe lasse ich aber zu Hause - nicht, dass ich noch auf dumme Gedanken komme und mich am Sonntag plötzlich doch an der Startlinie wiederfinde. :-)