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Während die einen darauf schwören, verziehen die anderen schon beim Hören des Wortes „Yoga“ das Gesicht. Doch ist Yoga vielleicht das richtige Ergänzungstraining zum Laufen? In ihrem Buch „Besser Laufen durch Yoga“ versucht Kirsten Hüster die Brücke zu schlagen zwischen Adrenalin und Entspannung.
Laufen ist gesund, Laufen macht Spaß - Laufen ist toll. Doch jeder, der regelmäßig und viel läuft, der weiß, dass Laufen nicht die einzige körperliche Aktivität sein darf. Zu einseitig ist die Belastung, zu groß das Risiko einer Verletzung. In ihrem neuen Buch „Besser Laufen durch Yoga“ versucht Kirsten Hüster dem mitunter engstirnigen Läufer, Yoga als Ausgleichssportart näher zu bringen.
Einatmen, ausatmen; Arme und Nase gen Himmel. Sei gegrüßt, Sonne! Das ist Yoga - aber nicht nur. Schon längst hat sich Yoga als sinnvolle Unterstützung und Ausgleich zum Laufsport etabliert. Dabei geht es auch um Atem- und Entspannungstechniken, doch vor allem bieten die Körperhaltungen (Asanas) und Bewegungsabfolgen (Karanas) tolle Möglichkeiten, den Körper zu dehnen und zu kräftigen - und somit fit für das anspruchsvolle Lauftraining zu machen.
Sensibilisierung der Fußmuskeln und verbesserte Koordination
Es ist schwierig, Laufen und Yoga in einem Buch zusammenzuführen. Deswegen ist es auch primär ein Yoga-Buch, das Kirsten Hüster geschrieben hat und in dem sie zahlreiche Übungen erklärt und bebildert. Doch da sie immer wieder die Verbindung zum Laufen zieht und erklärt, warum gerade diese Übung gut für Läufer ist und wie der Läufer davon profitieren kann, könnte dieses Yoga-Buch einen Yoga-kritischen Läufer überzeugen, die ein oder andere Übung mal in den Trainingsplan einzubauen. Denn es geht nicht ums „Om“, es geht um die Sensibilisierung der Fußmuskulatur, die Lockerung und Kräftigung des Rumpfes, um verbesserte Koordination und das Dehnen sämtlicher Körperpartien - all das, was viele Läufer nur allzu gerne schwänzen, obwohl sie wissen, wie wichtig alles für das tadellose Funktionieren des Bewegungsapparates ist.
Mit 350 Fotos stellt Hüster sowohl kurze Einheiten vor, die vor dem Lauftraining gemacht werden können, als auch ausführliche Übungen für eine - je nach Leistungsvermögen - anspruchsvolle Trainingsergänzung. Und auch wenn es mal nicht so läuft: Ein Kapitel widmet sich eigens läufertypischen Beschwerden. Wer mag, kann ja einfach einmal einen der vorgestellten Trainingspläne testen, in denen Hüster entsprechende Yoga-Einheiten integriert hat.
Wer also immer noch beim Wort „Yoga“ das Gesicht verzieht, der sollte „Besser Laufen durch Yoga“ als Sammlung zahlreicher Stabilisierungs- und Dehnübungen ansehen, die einem helfen können, den Körper fit fürs Laufen zu machen. Die Übungen sind praktisch und hilfreich; das Esoterische, das Yoga auch hat, lässt sie fast komplett außen vor. Und dass es nun mal Übungen gibt, die „Die Blasebalgatmung“ oder „Das Schädelleuchten“ heißen, da kann Kirsten Hüster ja auch nichts für.
Kirsten Hüster: „Besser Laufen durch Yoga.“ Copress Verlag. 237 Seiten. 19,90 € ISBN 978-3-7679-1063-8