Essen.

Sein Lebensziel ist es, sich die Welt zu erlaufen. Und das meint Christian Schiester wörtlich. Zu weit, zu hart – das gibt es für ihn nicht. In seinem neuen Buch „Sich die Welt erlaufen: Wahnsinn Wüste“ nimmt er den Leser mit in seine Welt, die geprägt ist von zwei Extremen: Schmerz und Schönheit.

Die schönsten, gefährlichsten und wildesten Gebiete des Planeten im Laufschritt durchqueren, das ist die Leidenschaft des österreichischen Extremsportlers Christian Schiester. Deswegen lief er schon durch die Wüste, über den Himalaya, durch den Dschungel und die Antarktis. Wie er sich dabei fühlte, wann es weh tat und mit welcher Ausrüstung solche Laufeinheiten der besonderen Art zu absolvieren sind, das erzählen und zeigen Christian Schiester und Thorsten Medwedeff in ihrem Buch zu dem Film „Sich die Welt erlaufen“.

„Nie wieder Wüste. Von der Wüste, vom Sand in meinen Schuhen, vom Sand zwischen den Zähnen und den Arschbacken hab’ ich echt die Nase voll, “ schreibt Schiester zu Beginn des Buchs. Doch dann? Dann kam die Möglichkeit, zwischen März 2009 und Juli 2010 die Extrem-Marathonserie „4deserts“ mitzulaufen. Eine Laufserie, bestehend aus vier Wüstenläufen verteilt über den ganzen Erdball mit insgesamt 1.000 Kilometern. Schlagartig sind die Sandkörner in allen möglichen Körperöffnungen vergessen, die Schuhe geschnürt. Das Erlebnis Wahnsinn Wüste beginnt.

Trainingseinheiten auf dem Ergometer in der eigenen Sauna

Mit 10.000 Trainingskilometern, Einheiten bei 60 Grad Celsius auf dem Ergometer in der Sauna und einem 500-Kilometer-Abschlusslauf durch die Wüste bereitete sich Schiester auf die „4deserts“-Serie vor. In seinem Buch gibt er Einblicke über Trainingseinheiten, körperliche und mentale Höhe- und Tiefpunkte, Ausrüstung, abgebrochene Wettkämpfe - und über die, so wie er es nennt, positive Monotonie des Laufens.

Die Erlebnisse sind beeindruckend, die Fotos faszinierend schön, der Mut, die Kraft und die Ausdauer Christian Schiesters scheinbar unerschöpflich. Doch das, was das Buch von anderen Laufberichten unterscheidet, das sind nicht nur die Extreme, denen sich Schiester aussetzt. Es sind seine Erlebnisse und Gedanken, die er auch abseits der Laufstrecke macht und von denen er erzählt. Es geht auch um Doping, um den Tod langjähriger Weggefährten – und ums Segeln.

Christian Schiester und Thorsten Medwedeff: „Sich die Welt erlaufen: Wahnsinn Wüste. Das Buch zum Film“ Egoth Verlag. 304 Seiten. 24,90 €. ISBN: 978-3902480729