Dem zukünftigen Handball-Zweitligisten Tusem droht weiterer personeller Aderlass, und zwar über das Maß hinaus, das der Klub von der Margarethenhöhe selbst angekündigt hatte.
Ein, zwei Spieler – so hieß es nach dem feststehenden Abstieg – müssten nach Hannes Lindt und Felix Handschke Tusem noch verlassen. Nun scheint es so, als sollten Jan Kulhanek, Ole Rahmel, David Breuer und auch Trainer Christian Prokop den Essenern in der kommenden Saison nicht mehr zur Verfügung stehen.
„Die Dinge sind noch im Fluss, aber es sieht im Moment so aus, als würde es darauf hinauslaufen“, dementierte Tusem-Geschäftsführer Niels Ellwanger auf Nachfrage die Gerüchte nicht. Mit David Breuer – so Ellwanger – habe der Tusem auch für die kommende Saison geplant, „doch wie es aussieht, können wir ihn nicht halten“. Und auch mit Christian Prokop, der gestern telefonisch nicht zu erreichen war, hatte der Handball-Bundesligist für die kommenden Saison geplant. Seine Pläne, die Margarethenhöhe nach nur einer Saison wieder zu verlassen, kamen überraschend. „Ich bin sehr enttäuscht, dass er gehen will“, so Niels Ellwanger.
„Die Perspektiven würden sich verschieben"
Sollte es so kommen, wie es sich zurzeit abzeichnet, muss der Tusem umplanen, „aber wir würden uns ja nicht völlig auflösen“. Und der Tusem-Geschäftsführer weiter: „Wenn es so kommt, brauchen wir einen Trainer, der mit uns auch durch schwierige Zeiten gehen wird.“
Bei den Spielern wäre der Tusem zurzeit nur für einem Weggang von Jan Kulhanek gewappnet, stehen mit Sebastian Bliß und Ante Vukas doch zwei Torhüter zur Verfügung. David Breuer und Ole Rahmel würden hingegen auf der rechten Seite eine große Lücke hinterlassen. „Durch die finanziellen Mittel, die wir dann mehr zur Verfügung hätten, können wir uns um Neuverpflichtungen kümmern. Wir haben auch schon Spieler im Auge“, so Niels Ellwanger.
Der drohende personelle Aderlass würde natürlich dazu führen, dass die Essener ihre sportlichen Ziele revidieren müssen, obwohl von einem direkten Wiederaufstieg nie die Rede war. „Die Perspektiven würden sich verschieben. Aber ich bin mir sicher, dass wir nicht gegen den Abstieg spielen würden, sondern einen Platz im Tabellenmittelfeld erreichen könnten.“