Essen. Tusem-Trainer Christian Prokop hatte vor dem letzten Saison-Heimspiel keinen Sieg versprochen, „aber zumindest ein spannendes Spiel“. Der 34-Jährige und seine Mannschaft hielten beim 32:33 (18:13) gegen den TSV Hannover-Burgdorf Wort.
Tusem-Trainer Christian Prokop hatte vor dem letzten Saison-Heimspiel keinen Sieg versprochen, „aber zumindest ein spannendes Spiel“. Der 34-Jährige und seine Mannschaft hielten beim 32:33 (18:13) gegen den TSV Hannover-Burgdorf Wort. Die Tusem-Spieler agierten, als gäbe es weder ein Gestern noch ein Morgen. Schnell lagen drei, vier Tore zwischen dem Absteiger aus Essen und dem zukünftigen EHF-Pokal-Teilnehmer aus Niedersachsen. Und das völlig verdient. Es blieb zwischenzeitlich sogar Muße, um für die Galerie zu spielen. So, als Ole Rahmel ein Anspiel von Julius Kühn per Kempa-Trick zum 11:7 verwandelte (17.). Oder als André Kropp einen Ball von der Mitte ins leere Gäste-Tor warf (41.).
Auch wenn nach dem Seitenwechsel auf Essener Seite die Zahl der technischen Fehler ein wenig stieg, war der Tusem diesmal länger als die oft in dieser Saison obligatorischen 45 Minuten mit dem Kontrahenten auf Augenhöhe. Selbst der erste Hannoveraner Ausgleich zum 26:26 (48.) sowie ein nachfolgender Zwei-Tore-Vorsprung der Niedersachsen (26:28) läutete keineswegs die Essener Niederlage ein.
Kaum ein Zuschauer verließ den Sportpark am Hallo vorzeitig. Und das nicht wegen des anschließenden Freibieres. Warum auch? Als Felix Handschke knapp vier Minuten vor dem Abpfiff das 30:30 erzielte, applaudierten die Zuschauer stehend. Dass die Hannoveraner dann wieder zwei Treffer vorlegten, beeindruckte die Tusem-Spieler offenbar wenig. Als der starke Niclas Pieczkowski mit zwei Treffern für den erneuten Ausgleich sorgte, bebte die Halle. Zumindest mit einem Punkt schienen die Essener sich und ihre Fans in diesem Moment zu belohnen.
Irgendwie war es aber bezeichnend, dass Csaba Szücs den Tusem doch noch um den verdienten Lohn brachte – und das auf seltene wie glückliche Weise. Er warf bei der „schnellen Mitte“ den Ball mit dem Schlusspfiff direkt aufs leere Tor – Tusem-Kapitän André Kropp war zuvor für Torwart Sebastian Bliß als siebter Feldspieler gekommen. Der Ball tickte von der Unterkante des Tusem-Tores auf den Boden. Und hinter die Linie – so entschied zumindest das Schiedsrichter-Duo Brodbeck/Reich.
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Die Tusem-Fans ließen sich davon nicht beirren und feierten ihre Spieler dennoch – oder gerade deshalb.
Tusem Essen - Hannover-Burgdorf 32:33 (18:13)
Tusem: Kulhanek, Bliß; Böhm (3), Kühn (3), Leenders, Bouali, Pieczkowski (7), Seidel (3), Breuer (4), Handschke (1), Rahmel (7), Kropp (4), Leth-Klinge.
Hannover: Zeimer, Semisch; Johannsen (2), Clößner, Andreu Candau, Fauteck (1), Patrail (7), Jurdzs (1), Hykkerud (2), Lehnhoff (8), Rydergard, Szücs (5), Olsen (6), Pollex (1), Buschmann.
Schiedsrichter: Brodbeck/Reich (Heppenheim/Metzingen)
Zuschauer: 2137.
Strafminuten: Tusem 6 – Hannover 8.
Siebenmeter: Tusem 2/1 – Hannover 5/5.
„Spielfilm“: 1:0 (2.), 5:2 (9.), 10:6 (15.), 14:12 (28.), 18:13 (Halbzeit), 20:19 (38.), 26:24 (46.), 26:27 (49.),30:30 (57.), 30:32 (59.), 32:32 (60.), 32:33 (60.).