Hannover. Deutsche Nationalmannschaft offenbart beim 32:24-Testspielsieg gegen Tschechien vor dem WM noch Schwächen in der Offensive.
Mit einem starken Schlussspurt hat die deutsche Handball-Nationalmannschaft sechs Tage vor der Heim-WM Selbstvertrauen getankt und Vorfreude bei den Fans geschürt. Das Team von Bundestrainer Christian Prokop gewann sein Testspiel am Freitag gegen Tschechien mit 32:24 (17:13), offenbarte aber lange Zeit offensiv wie defensiv auch noch Schwächen.
Gensheimer bester deutscher Torschütze
Vor 9967 Zuschauern in der ausverkauften Hannover-Arena war Kapitän Uwe Gensheimer mit zehn Treffern der beste Torschütze für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB). Beim EM-Sechsten Tschechien trafen Ondrej Zdrahala und Dieudonne Mubenzem (je 5) am häufigsten.
"Wir sind sehr positiv, das Spiel hat auch wichtige Erkenntnisse gebracht. Wir haben uns aus Schwächephasen immer wieder rausgekämpft, das war sehr wichtig", sagte Prokop in der ARD, und Gensheimer meinte: "Wir sind mit viel Lust in das Spiel gegangen, als wir die Atmosphäre gespürt haben. Wir hatten noch die ein oder anderen Abstimmungsprobleme, aber an den Kleinigkeiten arbeiten wir. Wir haben sehr viel Potenzial im Team."
Generalprobe gegen Argentinien
Bis zum Auftaktspiel am 10. Januar in Berlin gegen ein vereintes Korea-Team wartet noch viel Arbeit auf Prokop und seine Spieler. Die WM-Generalprobe der Handballer findet am Sonntag (14.00 Uhr/Livestream auf zdfsport.de) in Kiel im Testspiel gegen Argentinien statt. Danach wird Prokop seinen Kader von 18 auf 16 Spieler kürzen.
Gegner Korea auf Friedensmission in Deutschland
Während die deutsche Mannschaft gegen Tschechien testete, absolvierte Auftaktgegner Korea an Freitag ein öffentliches Training. Dabei betonten Spieler und Trainer aus Nord- und Südkorea, dass sie bei der WM im ehemals geteilten Deutschland auch auf einer Friedensmission seien. "Mit dem Fall der Mauer ist man den Weg des Friedens gegangen. Deshalb möchten wir als gemeinsames Team zeigen, dass wir als Koreaner auch diesen Weg gehen können", sagte Cheftrainer Cho Young Shin.
"Beim ersten Treffen haben wir noch etwas gefremdelt", gab Kapitän Jung Su Young zu. Sein nordkoreanischer Teamkollege Ri Song Jin erzählte aber von einem Kennenlernabend, "seitdem sind wir in Freundschaft verbunden." (sid)