Hagen. Obwohl die deutsche Handballnationalmannschaft den Achtelfinaleinzug sicher hat, darf sie sich nicht gegen Saudi Arabien ausruhen. Ein Kommentar.
Diese Reaktion liegt auf der Hand. Weil die deutschen Handballer nach vier Spielen bei der Weltmeisterschaft noch ungeschlagen und vorzeitig für das Achtelfinale qualifiziert sind, können sie im abschließenden Gruppenspiel gegen Saudi-Arabien einen Gang zurückschalten. Gegen den pluspunktfreien Tabellenletzten der Gruppe können sie Kräfte schonen für das erste Spiel der K.o.-Runde.
Natürlich könnten sie das tun. Selbst wenn Bundestrainer Dagur Sigurdsson zwei, drei Leistungsträger schonte, müsste am Ende ein sicherer Erfolg herausspringen, mit dem der Gruppensieg endgültig perfekt gemacht würde.
Mannschaft muss eingespielt bleiben
Allerdings ist Sigurdsson gut beraten, die Spirale nicht zu überdrehen. Jede Mannschaft lebt in so einem Turnier vom Spielrhythmus und von ihrer Eingespieltheit. Opfert er zu viele erste Kräfte, läuft er Gefahr, das Herz der Mannschaft aus dem Gleichklang zu bringen. Mit für die K.o.-Spiele nicht vorhersehbaren Folgen.
Die deutschen Handballer haben bislang eine klasse WM gespielt. Doch die große Euphorie, welche ihre Sportart wieder aus der Niederung empor holen kann, werden sie erst mit Siegen im Achtelfinale, Viertelfinale, Halbfinale oder sogar im Finale entfachen. Sie wissen das. Sie wollen das. Und wie.
Kräfte sparen gegen Saudi-Arabien? Unfug. Vollgas! Ein weiterer grandioser Sieg ist für den weiteren Turnierverlauf viel mehr wert.