Doha. . Die deutschen Handballer sind bei der Weltmeisterschaft noch immer ungeschlagen. Durch das 28:23 gegen Argentinien ist der Achtelfinaleinzug perfekt.
Mit einem hart erkämpften Sieg sind die deutschen Handballer bei der Weltmeisterschaft in Katar ungeschlagen ins Achtelfinale gestürmt. Einen Spieltag vor Abschluss der Vorrunde erkämpfte sich das Team von Bundestrainer Dagur Sigurdsson am Donnerstag in Doha gegen Argentinien einen 28:23 (13:14)-Arbeitssieg. Vor rund 3750 Zuschauern in der Multipurpose Hall warf Patrick Groetzki sieben Tore für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB).
Mit einem Erfolg im abschließenden Vorrundenspiel am Samstag gegen Außenseiter Saudi-Arabien würde der Nachrücker als Sieger der Gruppe D in die K.o.-Runde der Weltmeisterschaft einziehen.
Sigurdsson warnte vor Abwehr der Argentinier
Bundestrainer Dagur Sigurdsson hatte vor der Abwehr der Argentinier gewarnt, die offensiv und aggressiv agiere. "Sie haben zudem einen super Mittelmann, der sehr gut steuert", urteilte er über Diego Simonet, der beim französischen Top-Club Montpellier HB spielt, "deswegen ist das eine gefährliche Mannschaft."
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Während die deutsche Mannschaft zwei Tage zuvor das kraftzehrende und intensive 30:30 gegen den WM-Zweiten Dänemark erkämpfen musste, kam der Panamerikameister zu einem leichten 32:20-Sieg gegen den Gruppen-Exoten Saudi-Arabien. "Die sind bestimmt frischer als wir", mutmaßte Sigurdsson. Michael Kraus hatte zudem großen Respekt vor Argentiniens Schlussmann Matias Schulz, der eins beim Zweitligisten Dessauer HV spielte. "Der macht so unorthodoxe Aktionen wie Silvio Heinevetter", sagte der Spielmacher von Frisch Auf Göppingen.
Deutsche zeitweise ohne Linie
Doch nicht die beiden Protagonisten machten der deutschen Mannschaft das Leben schwer, sondern in erster Linie sie sich selbst. Im vierten Turnierspiel verlor sie erstmals ihre bisher erfolgreiche spielerische Linie. Im Angriff lief vieles ungeordnet. In der Abwehr hatten die Spieler um Kapitän Uwe Gensheimer große Probleme mit den wendigen und kompromisslosen Argentiniern, die immer wieder versuchten, Fouls zu provozieren. So war Steffen Weinhold bereits nach 14 Minuten mit zwei Zeitstrafen belastet. Dem Kieler drohte daher die Disqualifikation und wurde nur noch im Angriff angesetzt.
Dennoch kam fast kein flüssiges Kombinationsspiel zustande. Zwar führte die deutsche Mannschaft auch dank toller Paraden von Torhüter Carsten Lichtlein mit 7:5 (12.), kassierte aber drei Gegentore hintereinander zum 7:8 (17.). Die anschließende 10:8-Führung (22.) brachte auch nicht die gewünschte Sicherheit. Im Gegenteil: In der wechselhafte Partie geriet die DHB-Auswahl kurz vor der Pause mit 12:14 (27.) ins Hintertreffen, ehe Weinhold zum 13:13-Pausenstand traf. Kapitän Uwe Gensheimer verließ nach der Pausensirene im Laufschritt das Spielfeld Richtung Kabine.
Argentinier spielen unbequem
"Die Argentinier machen es uns schwer, deswegen haben wir keinen richtigen Zugriff. Sie spielen unbequem. Es ist schwer, da eine klare Linie zu fahren", sagte Weltmeister-Torhüter Henning Firtz als Experte des übertragenden Bezahlsenders Sky.
Das Bild änderte sich auch nicht nach der Pause. Die deutsche Mannschaft erkämpfte sich ein 17:15-Führung (36.), verlor sie aber auch umgehend wieder. Dann aber fand die DHB-Auswahl in der Abwehr die geeigneten Mittel gegen den Panamerikameister, setzte sich auf 22:19 (46.) ab, konnte sich aber gegen die nie aufgebenden Argentinier bis zum Schlusspfiff keine Verschnaufpause gönnen. (dpa)