Mannheim. Erfolgreiche WM-Generalprobe: Die deutschen Handballer haben auch das zweite Spiel gegen Tschechien gewonnen. Nun wartet zum WM-Auftakt Polen.

Die Generalprobe für die Weltmeisterschaft ist geglückt: Mit zwei Siegen binnen weniger als 24 Stunden haben die deutschen Handballer eine große Portion Selbstvertrauen getankt. Fünf Tage vor Turnierbeginn feierte die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) am Samstag in Mannheim einen 27:22 (11:10)-Erfolg gegen Tschechien, nachdem es am Vortag in Stuttgart ein 32:24 gegeben hatte.

Vor 9155 Zuschauern in der SAP-Arena war Patrick Groetzki mit sechs Treffern bester deutscher Torschütze. Am Dienstag reist die Mannschaft von Bundestrainer Dagur Sigurdsson nach Katar. Dort ist Polen am Freitag der erste Gegner. Die weiteren Kontrahenten in der Vorrundengruppe D sind Dänemark, Russland, Argentinien und Saudi-Arabien. Die ersten vier Teams qualifizieren sich für das Achtelfinale.

"Das war ein gutes Spiel für uns. Wir haben keinen Spieler durch Verletzung verloren", sagte Bundestrainer Dagur Sigurdsson, "wir haben in beiden Spielen eine gute Abwehr gespielt." Rückkehrer Michael Kraus blickte optimistisch auf die WM voraus. "Wir fahren mit breiter Brust nach Katar. Dort müssen wir allerdings noch eine Schippe drauflegen. Aber das wissen wir", meinte der Spielmacher.

Schwere erste Halbzeit

Zum Abschluss der WM-Vorbereitung schonte Sigurdsson wie angekündigt Kreisspieler Hendrik Pekeler. Der Lemgoer hatte in den ersten beiden Länderspielen des Jahres gegen Island wegen Kniebeschwerden gefehlt und sollte nach seinem Einsatz am Vortag regenerieren. "Wir werden ihm eine Pause geben", hatte Sigurdsson erklärt. Außerdem blieb Kapitän Uwe Gensheimer auf der Bank, weil er an einem am Vortag erlittenen Pferdekuss litt. Für ihn kam der Magdeburger Matthias Musche zum Einsatz, der sein zweites A-Länderspiel absolvierte.

Wie im ersten Vergleich mit dem möglichen Achtelfinalgegner tat sich die deutsche Mannschaft in der ersten Halbzeit schwer. Bis zum 3:4 (7.) lief der Gastgeber einem Rückstand hinterher, ehe er mit drei Treffern in Serie zum 6:4 (10.) das Spiel wendete. Danach ging vieles leichter, wenngleich sowohl im Angriff als auch in der Abwehr noch nicht alles rund lief. Die DHB-Auswahl setzte sich auf 10:6 (25.) ab, kassierte aber bis zum 11:10-Pausenstand wieder den Anschluss.

Lichtlein als einzige Konstante

Sigurdsson blieb auch im finalen WM-Test seiner Linie treu und probierte unterschiedliche Besetzungen aus. Einzige Konstante bis Mitte der zweiten Hälfte war Torhüter Carsten Lichtlein, der mit zahlreichen Glanzparaden dafür sorgte, dass die deutsche Mannschaft nicht in Rückstand geriet. Denn in der zweiten Halbzeit kassierte der Gastgeber den 13:13-Ausgleich (36.). Doch nach einer feinen Einzelleistung von Spielmacher Martin Strobel und drei Kontertoren von Groetzki und Johannes Sellin führte der WM-Fünfte mit 17:13 (40.).

Danach war der Bann gebrochen. Zwar fielen die Tore noch immer nicht wie am Fließband. Doch den Tschechen um ihren Kieler Rückraumstar Filip Jicha fiel gegen die deutsche Abwehr nicht mehr viel ein. So kam der Gastgeber zu leichten Toren und Sellin erhöhte in der 52. Minute nach einem Tempogegenstoß auf 23:16.