Reykjavik. Das war Pech: Die deutschen Handballer verlieren den zweiten Vergleich mit Island knapp mit 24:25. Eineinhalb Wochen vor Beginn der WM in Katar setzte das Team von Bundestrainer Dagur Sigurdsson trotzdem ein Achtungszeichen.
Dem Überraschungssieg folgte die unglückliche Niederlage: Gut 24 Stunden nach dem 31:24-Coup verloren die deutschen Handballer am Montag in Reykjavik den zweiten WM-Test gegen Island mit 24:25 (12:12). 20 Sekunden vor Schluss scheiterte Patrick Wiencek an Islands Torhüter Björgvin Gustavsson und vergab so den Ausgleich. Dennoch überzeugte die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB), in der Uwe Gensheimer mit neun Treffern bester Torschütze war.
"Wir haben zu viele Chance liegen gelassen. Die Abwehr war gut, damit können wir leben. Aber insgesamt haben wir zu viel verworfen. Der Gesamteindruck der beiden Spiele ist trotzdem positiv. Hier haben viele Leute überrascht, die bisher nicht so im Fokus waren. Wir sind auf dem richtigen Weg", sagte Teammanager Oliver Roggisch.
Zum Abschluss der WM-Vorbereitung trifft das Team von Bundestrainer Dagur Sigurdsson am 9. Januar in Stuttgart und einen Tag darauf in Mannheim jeweils auf Tschechien. Am 13. Januar reist das Team dann zur WM nach Doha. In der Gruppe D sind Polen, Russland, Dänemark, Argentinien und Saudi Arabien die Vorrundengegner. Die ersten vier Teams qualifizieren sich fürs Achtelfinale.
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Für die zweite Partie erwartete Sigurdsson wesentlich stärkere Gegenwehr seiner Landsleute. "Ich kenne die Isländer", erklärte er, "die haben Stolz. Die stehen jetzt ein bisschen unter Druck und werden aggressiver sein." Doch genau diesen Bewährungsproben wollte der Bundestrainer seine neu formierte Auswahl aussetzen. "Das Spiel wird wahrscheinlich enger", prognostizierte er, "das tut uns gut. Da will ich, dass wir auch so ein Spiel gewinnen."
Im Gegensatz zum Vortag, als die deutsche Mannschaft zum Start weg einem Rückstand hinterherlief, entwickelte sich zunächst ein ausgeglichenes Spiel. Erst nach dem 6:6 (17.) gerieten die Gäste ins Straucheln. Vier Gegentore in Serie zum 6:10 (22.) waren ernüchternd, zumal zwei Tore in Unterzahl durch Würfe ins leere deutsche Tor fielen. Zudem hatte der WM-Fünfte zuvor zahlreiche gute Chancen nicht genutzt. Kapitän Uwe Gensheimer setzte in der 16. Minute gar einen Siebenmeter neben das Tor.
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Fünf Tore hintereinander
Doch das Team um Spielmacher Martin Strobel wirkte erstaunlich abgeklärt und ließ sich durch den Rückstand weder entmutigen noch aus dem Konzept bringen. Fünf Tore hintereinander brachten die 11:10-Führung (29.) und anschließend ein 12:12 zur Pause.
Auch in der zweiten Halbzeit erholte sich die deutsche Mannschaft von einem Vier-Tore-Rückstand beim 13:17 (39.), kämpfte sich auf 16:17 (42.), blieb aber im Hintertreffen. "Das holen wir noch, das holen wir noch", machte Gensheimer sich und seinen Mitspielern in der Auszeit beim 19:21 (48.) Mut. Und tatsächlich gelang Patrick Groetzki beim 21:21 (52.) der Ausgleich. Doch zum erneuten Sieg reichte es nicht mehr. (dpa)