Zürich. Fifa-Funktionäre sollen die teuren Uhren zurückschicken, die sie vor der Fußball-WM vom brasilianischen Verband CBF erhalten haben. Das fordert jetzt die Ethikkommission der Fifa. Auch DFB-Präsident Wolfgang Niersbach war mit dem Geschenk bedacht worden, er habe es aber sofort zurückgegeben.

Die Ethikkommission des Fußball-Weltverbandes hat Funktionäre am Donnerstag zur Rückgabe von Luxusgeschenken aufgefordert, die sie während der WM vom brasilianischen Verband erhalten hatten. Der brasilianische Verband CBF räumte inzwischen ein, vor dem Fifa-Kongress und dem Turnierbeginn in Brasilien insgesamt 65 Geschenktüten an Mitglieder der Fifa-Exekutive und Spitzenfunktionäre der beteiligten Teams verteilt zu haben. Darin befand sich auch jeweils eine Uhr im Wert von etwa 25 000 Schweizer Franken. Der Ethik-Kodex der Fifa verbietet die Annahme solcher Luxusgeschenke ausdrücklich.

Exekutivmitglied Theo Zwanziger und DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hatten in einem Medienbericht am Wochenende den Erhalt der Geschenke bestätigt. Niersbach habe die Uhr gar nicht erst angenommen, "sondern umgehend per Boten an den CBF zurückgeschickt", sagte DFB-Medienchef Ralf Köttker. Zwanziger, der das Geschenk erst nach seiner Rückkehr nach Deutschland entdeckte, informierte laut "Welt am Sonntag" die Ethikkommission und kündigte an, die Uhr umgehend zurückzugeben.

Ethikkommission droht bei Nicht-Rückgabe mit Ermittlungen

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Das vom US-Juristen Michael Garcia geleitete Ethikkomitee der Fifa kündigte Ermittlungen gegen jene Funktionäre an, die die geschenkten Uhren nicht bis zum 24. Oktober zurückgeschickt haben. Die zurückgegebenen Uhren sollen sozialen und gemeinnützigen Projekten in Brasilien gespendet werden. (dpa)