Essen/Porto Alegre. Es war eine Premiere: Bei der WM in Brasilien ist am Sonntagabend erstmals ein Treffer gegeben worden, nachdem die Torlinientechnik eingesetzt wurde. Mithilfe des Videobeweises sollten Diskussion über strittige Torszenen eigentlich im Keim erstickt werden - auf Twitter war genau das Gegenteil der Fall.

Lange wurde über ihren Einsatz diskutiert. Am Sonntag nun wurde bei der Fußball-WM in Brasilien erstmals ein Treffer gegeben, nachdem die Torlinientechnologie eingesetzt worden war - und dennoch gibt es offenbar Gesprächsbedarf. Frankreichs Karim Benzema hatte den Ball beim Spiel gegen Honduras in der 48. Minute an den Pfosten geschossen. Anschließend prallte er von Honduras-Torwart Noel Valladares ab, der das Spielgerät aber irgendwie noch mit den Fingern nach vorne zog. Die Entscheidung der neuartigen WM-Technik fiel eindeutig aus: Tor! Auf Twitter aber wurde trotz vielfach geforderten Videobeweises rege diskutiert.

"Da kann die Torlinientechnik erzählen, was sie will. Der war nicht drin, niemals!", schrieb ein Nutzer. User Daniel Meuren hatte mit der Entscheidung offenbar auch seine Probleme: "Nicht mit mir. Der Ball war nicht voll hinter der Linie. Ich gebe hiermit bekannt, dass ich #GoalControl misstraue!" Einige Meinungen fielen dagegen weniger eindeutig aus. So äußerte ein Nutzer "mit #goalcontrol mehr Zweifel als ohne" - und fragte: "Der war nicht drin, oder?"

User zeigen Unverständnis für Zweifel

Doch bei weitem nicht alle Zuschauer waren mit "Goal Control" unzufrieden. Viele Twitter-Nutzer zeigten Unverständnis darüber, dass die Entscheidung trotz technischer Hilfe angezweifelt wird. "Stell dir vor, du nutzt endlich #Torlinientechnik - und trotzdem glaubt dir keiner", so Nutzer Thierry Backes. User Dennis Augustin setzt auf die Zuverlässigkeit des Systems: "Jetzt wird schon #goalcontrol bezweifelt. Ich vertraue kartesischen Koordinaten & #fourieranalysis dann doch mehr als dem Stammtisch vor Ort." Viele zogen das Fazit: "Gute Technik".

Schiedsrichter entlastet

Wie auch immer man zu der Entscheidung steht, einer wird sich über die neue Torlinientechnologie besonders freuen: der Schiedsrichter. Zumindest bei zweifelhaften Torszenen der WM in Brasilien hat die FIFA die Referees aus der Schussbahn genommen. Jetzt wird nicht mehr über Mensch, sondern Technik gesprochen.

Wie ein Nutzer zusammenfasst, bleibt als Fazit des Sonntagabend deshalb vor allem eines: "Goalcontrol verhindert schon mal keine Diskussionen, ob es ein Tor war." (as)