Essen. Bundestrainer Joachim Löw muss mit ansehen, wie die Verletzungen und Blessuren von fünf wichtigen Spielern dafür sorgen, dass das Projekt Brasilien 2014 aus den Startlöchern humpelt. Aber noch ist Zeit, um Schwung für die WM aufzunehmen. Ein Kommentar.
Joachim Löw ist nicht zu beneiden in diesen Tagen. Die WM in Brasilien beginnt zwar erst in gut drei Wochen, aber die Zeit arbeitet gegen den Bundestrainer. Wo, wenn nicht im Trainingslager in Südtirol, soll Löw die Grundlagen für das Turnier legen? Ihm bleiben gut und gerne acht Tage. Nicht gerade üppig.
Fünf gesetzte Spieler hinken erst einmal nur hinterher
Und schon beginnen die Probleme. Vermutlich wäre es einer der ersten Schritte Löws gewesen, im Gespräch mit seinem Kapitän Philipp Lahm zu klären, ob dieser die WM als Außenverteidiger oder im defensiven Mittelfeld in Angriff nehmen soll. Geschenkt: Lahm muss in den ersten Trainingstagen passen. Das Einüben einer Schlüssel-Personalie: vertagt. Dazu Manuel Neuer, Sami Khedira, Bastian Schweinsteiger und Miroslav Klose: fünf gesetzte Spieler, fünf, die voran gehen sollen und erst einmal nur hinterher hinken können.
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Das Unternehmen WM 2014 steht bislang unter keinem guten Stern. Am Ende werden angesichts der ausgeglichenen Weltspitze vermutlich Kleinigkeiten darüber entscheiden, wer sich den Titel holt. Löw mag sich trösten: Das Rennen beginnt gerade erst, und niemand sollte schon den Glauben daran verlieren, dass Deutschland ordentlich Tempo aufnehmen kann. Aus den Startblöcken aber, aus denen humpelt das deutsche Brasilien-Projekt.