Essen. Nach dem Aus der deutschen Nationalelf wird vor allem Oliver Bierhoff kritisiert. Aber andere Personen müssen in Frage gestellt werden.
Alles drehte sich bisher um die Frage, ob Bundestrainer Löw beim DFB weitermacht oder nicht. Die Frage ist beantwortet – jetzt muss es ans Eingemachte gehen. Und nicht allein um die Spielweise.
Wir fragen uns zum Beispiel: Was ist mit Chefscout Urs Siegenthaler? Dreimal war die Nationalelf bei der WM taktisch falsch eingestellt. Von Mexikos Konterspiel erfuhren die Spieler erst während des 0:1. Wann übernimmt Urs Siegenthaler dafür die Verantwortung? Oder der DFB-Psychologe Hans-Dieter Hermann: Welche Maßnahmen hat er ergriffen oder zumindest eingeleitet, damit die Mannschaft die offensichtlichen Gräben zwischen alten und jungen Spielern überbrückt? Vielleicht hat er das. Man weiß es halt nicht.
Stattdessen bekam Oliver Bierhoff die Wut enttäuschter Funktionäre und Fans ab. Der DFB-Direktor steht als Teammanager im Rampenlicht und muss sich dafür rechtfertigen, dass er das bürokratische Denken beim DFB beendete. Ihm jetzt zum Vorwurf zu machen, dass er offensiv neue Geldquellen erschloss, ist zu einfach. Wegen der unglücklichen Wahl von Marketingbegriffen kickt kein einziger Spieler schlechter. Oft genug, auch in dieser Zeitung, hat er vor drohender Stagnation gewarnt.
Es kann nicht nur um DFB-Spieler gehen
Es kann dem Verband also nicht nur um den Austausch von ein paar Spielern gehen. Man muss auch die Frage stellen dürfen, ob der vorher so gelobte Stab an Zuarbeitern die geforderte Qualität abgeliefert hat. An der Trainerbank liefen zu viele Leute im feinen Anzug herum. Einer schrieb im Internet: wie bei einer Modewoche. Man wünschte sich mehr Trainingsanzüge beim Team – es hätte eher nach WM ausgesehen.
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