Moskau. Reinhard Grindel hat ein Treffen der deutschen Nationalelf mit Präsident Wladimir Putin ausgeschlossen. Von der WM könne Russland aber profitieren, meint der DFB-Präsident.
Präsident Reinhard Grindel vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) hat ein Treffen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin während der WM ausgeschlossen. "Es ist nicht absehbar, dass unsere Mannschaft Herrn Putin trifft", sagte Grindel bei NDR Info. Zuletzt hatte ein Treffen der Nationalspieler Ilkay Gündogan und Mesut Özil mit dem umstrittenen türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan für heftige Diskussionen gesorgt.
Bundeskanzlerin Merkel besuchte DFB-Team in Südtirol
Auf die fremde Kultur und die besondere politische Situation sieht Grindel die Mannschaft gut eingestellt. "Wir haben unsere Spieler durch ein intensives Gespräch mit der Bundeskanzlerin auf die Lage in Russland vorbereitet, auch wie sie die politische Situation einschätzt. Ich glaube, dass man viel mehr nicht machen kann in der Vorbereitung. Man wird auch sagen dürfen: es geht hier um Fußball", sagte der 56-Jährige. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte das deutsche Team im Trainingslager in Eppan/Südtirol besucht.
Grindel: "Medien zeichnen ein Zerrbild des Westens"
Von der WM selbst verspricht sich Grindel einen positiven Einfluss auf die russische Gesellschaft. Vom Austausch zwischen Einheimischen und Besuchern könne Russland enorm profitieren. "Die russischen Medien zeichnen ein Zerrbild des Westens, es wird so getan, als ob der ganze Westen Russland etwas Böses wolle. Nun werden die Menschen erleben, dass das eben nicht stimmt, sondern dass die Fans offen sind, freundlich sind, dass sie Russland Gutes wollen, neugierig sind", sagte Grindel. (sid)