Bochum. Ersatzgeschwächte Bochumern gelingt beim Heimspiel gegen Union ein 2:2-Unentschieden. Berlin jetzt in der Relegation gegen den VfB Stuttgart.
Der VfL Bochum hat für einen dramatischen Saisonausklang gesorgt. Nach einer 2:0-Führung trennten sich die Bochumer in Unterzahl mit 2:2 von Union Berlin, verwehrten mit dem Unentschieden aber den Berlinern den direkten Aufstieg.
Beim VfL fehlen zehn Akteure
Mit einem kleinen Bluff hatten die Bochumer versucht, Verwirrung zu stiften beim Gegner. Laut Aufstellungsbogen sollte Danilo Soares lediglich auf der Reservebank sitzen, tatsächlich gehörte er jedoch der Startelf an und verteidigte, wie gewohnt, auf der linken Seite. Dennoch fehlten auf Seiten des VfL zehn Akteure, auch die Hoffnung auf Simon Zoller und Tim Hoogland war vergeblich gewesen.
Stimmungsvolle Kulisse zum Saisonabschluss in Bochum
An Engagement ließ die Elf von Trainer Robin Dutt dennoch nichts zu wünschen übrig. In strömendem Regen knieten sich die Hausherren richtig rein in das letzte Spiel dieser Saison, beflügelt auch von der stimmungsvollen Kulisse. Selten zuvor hat man Thomas Eisfeld so hingebungsvoll grätschen sehen, und was der 17-jährige Armel Bella-Kotchap in den ersten 45 Minuten auf den Rasen brachte, war bemerkenswert.
Chancen waren zwar dünn gesät, aber vorhanden. Zum Beispiel für Milos Pantovic, dessen Heber nach einem langen Ball von Manuel Riemann über das Gäste-Tor segelte. Dass Lukas Hinterseer in dieser Szene gefoult wurde, übersah der sehr einseitig pfeifende Unparteiische Harm Osmers geflissentlich.
Anschließend leistete sich VfL-Torhüter Manuel Riemann einen Patzer, der allerdings nicht bestraft wurde. Und dann wurde der Einsatz der Bochumer belohnt. Nach einer feinen Kombination spielte Lukas Hinterseer, der zuvor aufgrund seines bevorstehenden Abschiedes nicht nur mit Blumen sondern auch mit Applaus bedacht wurde, Anthony Losilla frei. Der Franzose, wie immer ein Vorbild an läuferischem Einsatz, Übersicht und Zweikampfstärke, schoss zum 1:0 ein. Union, bis dahin relativ harmlos, verstärkte seine Offensivbemühungen, und Riemann musste nach Sebastian Anderssons Kopfball all’ sein Können aufbieten, um den Ausgleich zu verhindern. Vorausgegangen war ein ungeahndetes Foul an Losilla.
Der VfL setzt nach der Führung nach
Und der VfL setzte nach. Als Sascha Prömel kurz nach dem Wiederanpfiff Hinterseer umriss, blieb Osmers nichts anderes übrig als auf Foulelfmeter zu entscheiden. Silvere Ganvoula in seinem möglicherweise letzten Spiel für den VfL trat an und setzte den Ball zum 2:0 ins Netz. Wenige Minuten später hätte Pantovic alles klar machen können. Nach einer sehenswerten Kombination über Losilla, Hinterseer und Weilandt kam der Ex-Bayer frei zum Abschluss, verzog aber.
Die Berliner drängten , wollten das Blatt unbedingt noch wenden, zumal Paderborn in Dresden hinten lag, und befanden sich schließlich in Überzahl. Schiri Osmers hatte Ganvoula nach einem simplen Zweikampf Gelb-Rot unter die Nase gehalten. Es war bereits der zweite Platzverweis für den Angreifer von Standard Lüttich.
Mit Zähnen und Klauen verteidigten die Gastgeber nun ihren Vorsprung, der dennoch kleiner wurde. Prömel gelang aus gut 25 Metern ein Traumtor. Das war noch nicht alles, denn Joshua Mehs traf wenig später zum 2:2, das nächste Tor konnte den Aufstieg bedeuten. Aber es blieb beim 2:2.