Bochum. . Der VfL Bochum hechelt personell über die Ziellinie dieser Saison. Gegen Union Berlin fallen unter anderem die Linksverteidiger aus.
Das passt zur Saison: Vor dem letzten Auftritt 2018/19 gegen Aufstiegs-Anwärter Union Berlin gehen dem VfL Bochum die Spieler aus. Dennoch hofft der Trainer, „dass wir uns mit einem positiven Gefühl vor vollem Haus aus der Saison verabschieden.“
Union Berlin will den letzten Schritt tun
Ein wenig sagte dieses Plakat schon aus über die mentale Verfassung vieler Union-Anhänger. „Alles kann, nichts muss“ war da zu lesen, bevor die Mannschaft mit dem 3:0-Erfolg gegen Magdeburg das Tor zur Bundesliga weit aufstieß. So viel Gelassenheit und Augenmaß auf Fanseite ist selten im schrillen, oft auch hysterischen Fußball-Getriebe. Und jetzt, auf den letzten Metern, wollen sicher auch alle eisernen Köpenicker unbedingt als Gewinner die Ziellinie überqueren.
Das St. Pauli des Ostens, so wird Union auch genannt, hat sich professionalisiert in den letzten Jahren und dennoch nicht seine Strahlkraft verloren. 22.000 Mitglieder hat der Klub inzwischen, das sind mehr Menschen, als derzeit ins Stadion an der „Alten Försterei“ passen. Geht es nach oben, soll das Stadion auf 37.000 Plätze erweitert werden. Größtes Problem in der etwas abseits gelegenen Wuhlheide ist die Verkehrsanbindung. Doch das betrifft die Zukunft.
Die Gegenwart heißt Bochum: Union muss gewinnen, um sich die Chance zu erhalten, direkt aufzusteigen. Heißt: Es dürfte kein Taktieren, kein Hinhalten geben. Union kann auf die beste Abwehr der 2. Liga und auf 14 Siege, 14 Unentschieden und nur fünf Niederlagen, allesamt allerdings in der Rückrunde erlitten, bauen. Außerdem plagen die Berliner, die bereits am Freitag angereist sind, keinerlei Personalprobleme – sie kommen mit der vollen Kapelle.
An Selbstbewusstsein fehlt es den Union-Akteuren nicht, glaubt man Kapitän Christopher Trimmel: „Für einen Sieg in Bochum spricht schon einiges.“ (ecki)
Definitiv ausfallen werden neben den Langzeitverletzten Maxim Leitsch, Jan Gyamerah und Vitaly Janelt auch Jannik Bandowski (Rippenprellung), Danilo Soares (Verdacht auf Lebensmittelvergiftung), Dominik Baumgartner (Bänderriss), Chung-Yong Lee (Knieprobleme) und Robbie Kruse (hat sich krank gemeldet).
Simon Zoller sitzt bestenfalls nur auf der Bank
Noch nicht infrage kommt Sebastian Maier, bei Simon Zoller wird es „sehr, sehr eng“, so Dutt. Überaus fraglich ist zudem der Einsatz von Tim Hoogland (Fuß verdreht), Stürmer Silvère Ganvoula ist angeschlagen. Und: Stelios Kokovas, die Alternative für Bandowski und Soares hinten links, kehrte erst am Freitag von einer U-19-Länderspielreise mit Griechenland zurück.
Robert Tesche könnte hinten links beginnen
Trainer Robin Dutt tendiert auf der vakanten Linksverteidiger-Position zu einer anderen Lösung. Denkbar wäre der Einsatz von Routinier Robert Tesche. Die offensivere Variante heißt Milos Pantovic, der aber aufgrund der zahlreichen Ausfälle wohl weiter vorne benötigt wird – an der Seite von Sam und Tom Weilandt und hinter Lukas Hinterseer.
Der Stürmer, der sein definitiv letztes Spiel für den VfL Bochum bestreiten wird, will alles reinwerfen: „Das wird noch einmal ein heißer Fight“, sagt er. „Wir wollen ein ordentliches Saisonfinale haben.“ Immerhin: Rechtsverteidiger Stefano Celozzi ist wieder einsatzbereit.