Bochum. Auf einem guten Weg der Besserung ist Patrick Fabian. Nach seiner Gehirnerschütterung, die er sich am Freitagabend beim 1:1 gegen den KSC zugezogen hatte, soll er bereits am Dienstag wieder komplett mittrainieren beim VfL Bochum. Sein Vertreter Malcolm Cacutalua hat derweil alle beeindruckt.
Malcolm Cacutalua war beeindruckt. Von den Fans. „Wie sie uns quasi immer wieder zum Tor gezogen haben“, sagte der 19-Jährige nach dem 1:1 gegen den Karlsruher SC vor über 21000 Zuschauern, „das war super und für mich eine tolle Erfahrung. Ich hoffe, das häufiger erleben zu dürfen.“
Das wird er wohl, wenn alles seinen normalen Gang geht. Denn die Fans, und nicht nur die, waren auch beeindruckt. Von Cacutalua. Ganz cool verteidigte der U-20-Nationalspieler nach seinem „Kaltstart“, wie er selbst sagte. Er musste zwei Minuten vor der Pause den Kapitän des Abends, Patrick Fabian, im jederzeit umkämpften, aber aus VfL-Sicht selten gutklassigen Spiel ersetzen. Fabian zog sich, ebenso wie der Karlsruher Yabo, in einem Luftduell eine Gehirnerschütterung zu. Über Nacht blieb er im Krankenhaus, das er aber am Samstag verließ. Bis auf einen Zahnschaden ist der Verteidiger, der schon drei Kreuzbandrisse besiegt hat, weitgehend wohlauf, soll nach einem Anschwitzen am heutigen Montag morgen wieder komplett mittrainieren.
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Cacutalua, sein neuer erster Vertreter, war gleich da, überzeugte mit seiner Technik, seiner Geschwindigkeit, seiner Ruhe, mit der er schon beim Testspiel in Mönchengladbach aufgetrumpft und deshalb gleich den Sprung in den Kader geschafft hatte. „Ich habe keine Unsicherheiten und keine Nervosität bei ihm gesehen. Das war à la bonne heure“, sagte Trainer Peter Neururer. Und man fragt sich, was die Fürther, die das nun vom VfL für zwei Jahre von Leverkusen ausgeliehene Talent in ihre Reserve in der Regionalliga abschieben wollten, alles übersehen haben.
Malcolm Cacutalua zählte zu den Bochumer Lichtblicken
Cacutalua ist obendrein ein intelligenter Junge, der Ansprüche nicht verbal, sondern nur auf dem Platz stellt. Und der sich bei seinem Debüt naturgemäß längst nicht am Leistungs-Limit angekommen sieht: „Dass es noch nicht so eingespielt sein kann und die Automatismen fehlen, ist klar. Ich bin erst seit anderthalb Wochen im Training.“
Cacutalua zählte zu den Lichtblicken an diesem Abend, an dem der KSC sich als eine starke Elf entpuppte, die „zur Pause 3:0 oder 4:0 hätte führen können“, wie der diesmal glücklose Simon Terodde treffsicher feststellte. Deshalb konnten der Torjäger und all seine Kollegen mit dem Remis „sehr gut leben“. Auch wenn die Bochumer, wie der Trainer erfreut lobte, „wirklich alles reingeschmissen“ haben, um den Heimsieg doch noch zu erzwingen.
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Das wäre aber des Guten zu viel gewesen, vor allem auf den Außenbahnen zeigte der VfL eklatante Schwächen. Nicht zum ersten Mal zählten Stefano Celozzi und diesmal vor allem Timo Perthel zu den großen Schwachpunkten. Auf der linken Seite fehlte Perthel obendrein die ausreichende Unterstützung seiner Kollegen, Marco Terrazzino konnte defensiv nicht überzeugen und offensiv sein Potenzial nicht voll ausschöpfen. Der für ihn eingewechselte Michael Gregoritsch, bisher Stamm, füllte die Rolle besser aus. Vermutlich kehrt der laufstärkere Österreicher beim FSV Frankfurt am Samstag in die Startelf zurück.
Dass Bochum wie schon gegen Union Berlin nach einem Rückstand noch zulegen konnte, ist zwar keine neue Erkenntnis, aber doch eine beruhigende Bestätigung der bisherigen Eindrücke einer Mannschaft, der man in solchen Fällen gerne eine „gute Moral“, eine gute Fitness, auch ein gesundes Maß an Selbstvertrauen zuschreiben darf. Wobei der vielleicht von manch einem Außenstehenden noch immer unterschätzte KSC, der aus dem gewachsenen Kollektiv seine Stärke zieht und weniger aus Individualisten, der bisher stärkste Gegner war bei den drei 1:1-Remis im eigenen Stadion. Gegen Fürth und Berlin war der VfL dem Heimerfolg jedenfalls deutlich näher.
Der soll nun beim nächsten Mal gelingen, am Donnerstag, 25. September, ab 20.15 Uhr.
Gegen Fortuna Düsseldorf.
VfL Bochum bleibt ungeschlagen