Bochum.

Auf einmal huscht ein Lächeln über sein Gesicht, und Malcolm Cacutalua kommt – angesprochen auf den bislang wohl ereignisreichsten Sommer seines Lebens – noch einmal richtig in Redelaune. „Oh ja, da ist schon sehr viel passiert“, sagt Cacutalua und wirkt, als sei er gedanklich mal kurz nach Südtirol gereist. Dort war er eine Woche lang mit der U-20-Nationalmannschaft im Trainingslager, und Cacutalua sowie seine Teamkollegen simulierten in regelmäßigen Trainingsspielen gegen die A-Nationalelf die Spielweisen der deutschen Gruppengegner bei der WM.

„Das war sehr, sehr eindrucksvoll“, schwärmt Cacutalua von dem Aufenthalt in den Bergen, bezeichnet ihn „als eine riesige Erfahrung“ und schiebt anerkennend hinterher: „Man hat schon gemerkt, dass die Spieler so schlecht nicht sind.“ Bundestrainer Joachim Löw jedenfalls habe das Team schon unmittelbar nach der Beendigung des Trainingslagers für dessen gute Arbeit gelobt. Cacutalua: „Und das Ergebnis hat man ja dann am Ende gesehen.“

Cacutalua könnte gegen Karlsruhe erstmals auf der Bank sitzen

Für das eine oder andere Scherzchen ist er also auch zu haben, dieser 19-Jährige, der – ausgeliehen von Bayer 04 Leverkusen – nach der Saisonvorbereitung bei Greuther Fürth aussortiert wurde und nun bereits nach wenigen Wochen beim Zweitliga-Spitzenreiter VfL als ernsthafte Option angesehen wird. Malcolm mittendrin.

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Denn schon im Karlsruhe-Spiel am Freitagabend (18.30 Uhr) könnte der Zugang auf der Bank Platz nehmen. „Wenn man sieht, was hier für eine Mannschaft aufgebaut wurde und wie die Fußball spielt, dann kann man darauf auf jeden Fall aufbauen“, sagt Cacutalua zu den Perspektiven der Mannschaft. Der möchte er am liebsten als Innenverteidiger helfen. „Ich denke, ich habe ein ganz gutes Aufbauspiel und bin ein schneller Verteidiger“, so Cacutalua, auf den der ehemalige Bochumer Jugendtrainer Sascha Lewandowski aufmerksam wurde.

Cacutalua war Stammspieler in Leverkusens U23

Über die Jugendmannschaften des 1. FC Köln, der SF Troisdorf und des SV Bergisch Gladbach 09 fand Cacutalua vor zweieinhalb Jahren den Weg ans Bayerkreuz. Dort machte er sich gut, wurde in der U 23 zum Stammspieler, absolvierte 30 Partien in der vergangenen Regionalliga-Spielzeit – und musste sich am Saisonende doch nach neuen Vereinen umsehen. Sein Klub hatte sich im April dazu entschlossen, das U-23-Team abzumelden.

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Nach der Kurz-Episode Fürth ist nun also der VfL Cacutaluas neue sportliche Heimat – und gegen Querenburg sowie in Gladbach durfte er schon über 90 Minuten ran. Wann’s wohl etwas mit einem ersten Pflichtspieleinsatz wird? „Da setze ich mir sicherlich kein festes Datum“, sagt Cacutalua, wohl wissend, dass verbale Forderungen seine Chancen am allerwenigsten vergrößern: „Der Trainer wird mich schon einsetzen, wenn er glaubt, dass es so weit ist.“