Bochum. Mit Tobias Weis, Mikael Forssell und Malcolm Cacutalua hat der VfL Bochum auf den letzten Drücker noch drei Spieler verpflichtet. VfL-Sportvorstand Christian Hochstätter beteuert, dass die Bochumer dafür kein zusätzliches Geld ausgeben - weil man durch den Abgang von Florian Jungwirth spart.

Man staunt ein wenig, aber VfL-Sportvorstand Christian Hochstätter spricht mit Nachdruck und Überzeugung von einem „Nullsummen-Spiel“ kurz vor dem Ende der sommerlichen Transferzeit. Heißt im Klartext: Tobias Weis, Mikael Forssell und Malcolm Cacutalua, mit denen sich der VfL noch einmal auf den letzten Drücker verstärkt hat, kosten den Zweitligisten bis zum Saisonende nicht mehr als er einspart, weil Florian Jungwirth Bochum verlassen und beim Aufsteiger Darmstadt 98 vor Anker gehen wird.

Tobias Weis (29), bei der TSG Hoffenheim noch bis 2016 unter Vertrag, leiht der VfL – bis 2015 – ebenso aus wie Cacutalua. Inklusive Michael Gregoritsch haben die Bochumer damit nun drei Leihspieler unter Vertrag.

Der defensive Mittelfeld-Spieler Weis war in jüngeren Jahren eine große Nummer im Hoffenheimer Konzept, durfte auch mal bei einem Länderspiel mitmachen, geriet dann aber aus dem Takt. Mal fiel er bei einer Karnevalsparty unangenehm auf, mal ging er einem Mitspieler bei einem Nichtabstiegsfest an die Wäsche; unter dem Trainer Markus Babbel wurde Weis zudem im Oktober 2012 wegen schlechter Trainingsleistungen in die zweite Mannschaft zurückgestuft. Er gehörte schließlich der berüchtigten Trainingsgruppe 2 der Hoffenheimer an, neben Torhüter Tim Wiese und anderen. Ein Tapetenwechsel war dringend angeraten.

Auch interessant

Weis verzichtet offenbar auf viel Geld

Eintracht Frankfurt meldete sich, doch auch in der hessischen Metropole kam Weis im letzten halben Jahr nicht über den Status eines Ergänzungsspielers hinaus. Lediglich vier Ligaeinsätze stehen in dieser Zeit zu Buche. Inzwischen einsichtig geworden („Auch ich habe Fehler gemacht, nicht nur die anderen“), verzichtet der auf mehreren Positionen einsetzbare Profi offenbar auf eine Menge Geld, um in Bochum endlich wieder Spielpraxis zu bekommen. „Ich müsste einmal fünf oder zehn Spiele am Stück machen“, sagte Weis noch Ende März. Dafür müsste er sich in Bochum aber erst einmal im schärfer gewordenen internen Konkurrenzkampf durchsetzen.

Die Papiere von Weis und Jungwirth, für dessen Wechsel der VfL Bochum keine Ablösesumme bekommt, sollen heute, am letzten Tag der Transferperiode, unterzeichnet werden.