Bochum. Mit Mikael Forssell hat Sportvorstand Christian Hochstätter vom Fußball-Zweitligisten VfL Bochum eine offensive Alternative geholt. Hochstätter konnte sich schon als Manager in Mönchengladbach und Hannover einen Eindruck von Forssells Können machen.

Mit dem 19-jährigen Malcolm Cacutalua hat der VfL Bochum seine zuvor nicht gerade üppig besetzte Defensive aufgepäppelt, mit dem 33-jährigen Mikael Forssell verfügt nun auch die Offensive über eine Alternative. Forssell, bereits im Winter Wunschkandidat der VfL-Verantwortlichen, damals aber noch zu teuer, unterzeichnete am Freitag einen Einjahres-Vertrag in Bochum.

Diese Verpflichtung geht ganz klar auf die Kappe von Christian Hochstätter. Der Sportvorstand des VfL Bochum konnte sich - vor seiner Fußballpause - als Manager in Mönchengladbach und Hannover einen Eindruck vom Können des Angreifers machen, der als junger Mann, verpflichtet von Chelsea, vor einer ganz großen Karriere zu stehen schien. Die fiel dann jedoch eine Nummer kleiner aus und endete vorläufig - nach etlichen Stationen in England und Deutschland - beim finnischen Hauptstadt-Klub HJK Helsinki.

In der laufenden Spielzeit hat Forssell in 15 Ligaspielen sieben Tore für HJK erzielt. Es hätten noch ein paar mehr Treffer werden können, denn sein Vertrag in Helsinki war bis zum Jahresende terminiert. Daraus ist er nun vorzeitig ausgestiegen, offenbar ohne dass dem VfL daraus Kosten entstünden. Forssell kommt also ablösefrei und soll einspringen, wenn den Bochumer Offensiven, vor allem wohl dem zentralen Stürmer Simon Terodde, etwas passiert.

„Ich weiß, dass Mikael charakterlich zu hundert Prozent zum VfL passt. Gladbach und Hannover hat er mit seinen Toren enorm geholfen. Er bringt zu seinen Stürmerqualitäten zudem wesentliche internationale Erfahrung mit ein“, sagte Sportvorstand Christian Hochstätter, während Peter Neururer sich von Forssell erwartet, dass er „gemeinsam mit unserem anderen Routinier Stanislav Sestak unsere noch recht junge Offensive führen wird“.

U19-Europameister Holthaus ist "eine Option für den Kader"

Diese Offensive dürfte auch am Sonntag beim Bundesliga-Absteiger Eintracht Braunschweig (13.30 Uhr, live in unserem Ticker) größtenteils beginnen. Es gebe, sagte Neururer, schließlich „keine Zwänge, etwas zu ändern“, er werde deshalb „die Gesamtstruktur nicht verändern“.

Was nicht bedeutet, dass alles genau so bleibt, wie es bislang war. U19-Europameister Fabian Holthaus habe zum Beispiel gut trainiert und sei deshalb durchaus „eine Option für den Kader“, meinte Neururer, der ankündigte, dass er erst nach dem Training entscheiden werde, „wer den Bus besteigt, um die Punkte zu holen“. Vorher hat er eine Art Qualifikation ausgerufen, denn bis auf Torhüter Felix Dornebusch wird diesmal kein Profi die U23 am Samstag verstärken. Alle sollen sich stattdessen im Training präsentieren und dabei auch realisieren, dass die Luft wieder ein bisschen dünner geworden ist.