Bochum. Vor dem Erstrunden-Spiel gegen den VfB Stuttgart im DFB-Pokal am Samstag (15:30 Uhr) melden sich alle Fußball-Profis des VfL Bochum fit. Bis dahin soll auch Selim Gündüz wieder bei 100 Prozent sein, meint Trainer Peter Neururer. 15.500 Karten sind bereits verkauft.

Ein paar ältere Herren mehr als üblich verfolgten gestern das erste Lauftraining, hinterher klopften einige Peter Neururer auf die Schulter. „Nur 45 Minuten und das war’s?“ sagte einer - und alle lachten. Neururer auch.

Vor ein paar Wochen noch lachte über sowas niemand.

Neururer klärte fröhlich auf, dass es am Nachmittag ja noch „knallen“ werde, bei der zweiten Einheit mit intensiven Eins-gegen-Eins und Zwei-gegen-Zwei-Duellen. Aber der Trainer weiß natürlich: „Bei gleicher Leistung, aber mit zwei 0:1-Niederlagen zum Start“, so Neururer, „würde hier die Luft brennen.“

Acht Jahre Warten auf die Pole Position

So aber fühlen sich alle irgendwie selbst wie ein Stück Tabellenführer, der die Bochumer ja immer noch sind, „das dürfen wir auch genießen“. Neururer meint damit weniger sich oder die Mannschaft als die Anhänger, das vielzitierte „Umfeld“. Lange, acht Jahre, hat man ja auf die Pole Position warten müssen in Bochum. Und sei es eben nur nach dem zweiten Spieltag.

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Dass die Leistung in Aue den Trainer gar nicht so zufrieden stellte wie das Ergebnis, dieses 5:1, soll die gute Laune nicht dämpfen. Auch Neururer setzt darauf, dass das Selbstbewusstsein, der „unbedingte Wille“ und „unser 12. Mann“ auf den Rängen seine Elf auch im Pokal gegen den VfB Stuttgart am Samstag (15:30 Uhr) beflügeln wird. Auch wenn, natürlich, der Bundesligist mit seiner individuell größeren Klasse „der klare Favorit“ sei. Einziger „kleiner“ Vorteil für den VfL: „Stuttgart hat noch kein Pflichtspiel gemacht.“

Gleiche Ausrichtung wie gegen Fürth

Anders als Bochum, dessen überlegen geführtes 1:1 gegen Fürth durch den 5:1-Triumph der Franken gegen Topfavorit Nürnberg noch aufgewertet wurde. Die Greuther sind punkt- und torgleich mit dem VfL ganz oben - und Neururer setzt auf „die gleiche Ausrichtung“ wie gegen Fürth und „wie es in Aue geplant war, aber nicht ganz geklappt hat“. Mit Mut also will der VfL weitere Anhänger auf seine Seite ziehen, 15500 Karten sind verkauft, auf der „Ost“ wird es eng.

Personell steht dem Vorhaben wohl nichts im Wege, am Nachmittag trainierten alle Profis mit. Auch die mit Blessuren zurückgekehrten Michael Gregoritsch und Danny Latza. Selbst Selim Gündüz, gestern individuell arbeitend, soll „bis Samstag bei 100 Prozent“ sein, sagt Neururer. Gündüz hatte via facebook angeblich einen Muskelfaserriss verkündet, es war aber wohl nur eine leichte Muskelverletzung.

Aber irgendwie regt das in diesen Zeiten auch niemand auf.