Köln. Trotz starker erster Halbzeit konnte der VfL Bochum die Kölner Aufstiegsparty nicht hinauszögern. Beim 1:3 in der Domstadt gab es aber auch einige Lichtblicke aus VfL-Sicht: Klostermann und Freier spielten eine starke erste Hälfte - und Luthe hielt, was es zu halten gab. Die VfL-Einzelkritik.
Andreas Luthe: In den ersten Minuten kaum ernsthaft geprüft. Sicher bei den Abschlüssen von Helmes (16.) und Halfar (24.). Hübsche Flugeinlage bei Halfars zweitem Versuch (27.). Glanzparade gegen Risse kurz nach dem 1:1 (55.). Auch beim Elfmter von Helmes vor dem 1:2 auf dem Posten, machtlos beim Nachschuss (64.). Danach direkt wieder gefordert und auf der Höhe bei den Kopfbällen von Maroh (65.) und Peszko (66.). Machtlos beim 1:3 (81.). Note: 1,5
Lukas Klostermann: Nach einem kleinen Stockfehler beim ersten Abspiel richtig gut im Spiel. Gutes Timing im Zweikampf, kaum zu überlaufen für die nicht gerade langsamen Kölner Hector und Peszko. Hatte viele Ballkontakte, traf oft die richte Entscheidung. Hatte nach der Pause nicht mehr ganz so viele Aktionen - auch weil Köln seltener über seine Seite kam. Note: 2,5
Marcel Maltritz: Hatte in der ersten Halbzeit zusammen mit Nebenmann Fabian das Defensiv-Zentrum des VfL über weite Strecken voll im Griff. Ein paar Maltritz-übliche Wackler im Passspiel, ansonsten solide. Gutes Zeichen: FC-Stürmer Helmes gewann vor der Pause nur 17 Prozent seiner Zweikämpfe. Nach der Pause gegen drückende Kölner oft vergeblich um Ordnung bemüht, allerdings weitgehend stabil im Zweikampf. Note: 3,5
Patrick Fabian: Gute Raumaufteilung mit Maltritz im Bochumer Abwehrzentrum. Anfangs bärenstark in der Luft, bemühter um den Spielaufbau als sein Nebenmann. Zu weit weg von Marcel Risse vor dem 1:1 (50.). Brachte sich kurz darauf mit verunglücktem Kopfball in arge Nöte gegen Helmes (53.) - hätte sich dabei über einen Strafstoß gegen ihn nicht beschweren dürfen. Verlor das Kopfballduell gegen Maroh nach dem 1:2 (65.). Note: 4
Jonas Acquistapace: Ganz wichtiges und gut getimtes Tackling in höchster Not gegen Nagasawa (21.). Oft ungenau im Aufbau, kaum zu finden in der Offensive. Verursachte den Strafstoß vor dem 1:2 und sah Rot - eine sehr harte Entscheidung gegen den Linksverteidiger (63.). Note: 4
Slawo Freier (bis zur 66. Minute): Rückte auf die Position, auf der er sich einst für die Nationalelf empfahl. Setzte gegen Köln zwar kein Zeichen Richtung Jogi Löw, ließ aber durchschimmern, dass er genau weiß, was man auf Rechtsaußen zu tun hat. Gut im Duett mit Klostermann. Maßflanke vor Tasakas Pfosten-Kopfball (41.). Einziges Manko in Hälfte eins: relativ viele Fehlpässe. Nach der Pause gegen die stärkeren Kölner vor allem defensiv gefordert. Note: 3,5
Florian Jungwirth: Verlängerte den Eckball von Cwielong auf den Torschützen Latza vor dem 1:0 (42.). Wie Nebenmann Latza viel unterwegs und engagiert, allerdings mit hoher Fehlpassquote. Konnte Peszko nicht am Zuspiel auf Risse hindern vor dem 1:1 (50.). Note: 3,5
Danny Latza (bis zur 85. Minute): Wie gewohnt viel unterwegs, bemüht um jeden Zweikampf. Stand kurz vor der Pause und köpfte zum 1:0 ein (42.). Krönte damit eine starke erste Hälfte, in der er zweikampfstärkster, ballsicherster und laufstärkster Bochumer war. Blieb auch nach dem Wechsel einer der Aktivposten beim VfL. Note: 2
Yusuke Tasaka: Für seine Verhältnisse relativ mutig und umtriebig. Forderte viele Bälle, bekam viele Bälle. Allerdings oft fahrig bei Anspielen - und ohne zündende Ideen vor dem gegnerischen Tor. Tauchte in der zweiten Hälfte ab.Note: 4
Piotr Cwielong (bis zur 77. Minute): Seine Ecke führte zum Bochumer 1:0 (42.) - und das war's dann auch schon an guten Aktionen des Polen in Durchgang eins. Kaum am Spiel beteiligt, kaum einmal Sieger im Zweikampf. Note: 5
Richard Sukuta-Pasu: Erkämpfte sich mit gutem Einsatz den ersten Abschluss des Spiels, bei dem er Timo Horn zu eine Flugeinlage zwang (4.). Verlor vor dem Pausenpfiff kaum einen Zweikampf, hatte aber kaum Gelegenheiten, öfter zum Abschluss zu kommen. In der zweiten Hälfte so gut wie wirkungslos. Note: 4,5
Heiko Butscher (ab der 66. Minute): Kam für Freier und rückte für den Rotsünder Aqcuistapace auf die Linksverteidigerposition. Dort fast ausschließlich in der Defensive gebunden. Ohne große Fehler, ohne große Akzente. Note: 3,5
Sven Kreyer (ab der 77. Minute): Kam für den enttäuschenden Cwielong. Ohne Note.
Henrik Gulden (ab der 85. Minute): Kam für Latza. Ohne Note.
Köln feiert den Aufstieg