Köln. Der VfL Bochum konnte dem 1. FC Köln keinen Strich durch die Aufstiegs-Rechnung machen. Nach dem 3:1-Erfolg der Stöger-Elf ist die Rückkehr in die 1. Bundesliga besiegelt. Der befürchtete Platzsturm konnte trotz intensiver Vorbereitungen nicht verhindert werden, lief aber gesittet ab.

Am Sonntag erzielte Lukas Podolski noch einen Doppelpack beim 3:0 des FC Arsenal gegen Hull City in der Premier League, am Montagmittag grüßte der deutsche Nationalspieler seine Fans bereits auf Facebook aus dem Kölner RheinEnergieStadion. Podolski mag zwar seit zwei Spielzeiten im Trikot der "Gunners" auflaufen, doch im Herzen trägt er noch immer seine Heimat. Der 28-Jährige reiste extra aus London an, um den FC-Fans bei den Choreo-Vorbereitungen der Aufstiegsfeier zu helfen.

Nachdem "Prinz Poldi" am späten Mittag noch mit der Familie in der Lanxess Arena miterlebte, wie die Kölner Haie im Finale um die Deutsche Eishockey Meisterschaft gegen Ingolstadt unterlagen, sah er im Anschluss auf der anderen Rheinseite im Stadtteil Müngersdorf hingegen, wie die Profi-Fußballer der Domstädter unter Flutlicht den Aufstieg in die 1. Bundesliga eintüteten – und ausgiebig feierten.

Lokalmatador Marcel Risse bringt die Wende

Der VfL Bochum hatte mit dem 1:0 kurz vor der Pause durch Danny Latza die "Geißböcke" selbst wachgerüttelt. Trainer Stöger reagierte und brachte zum Wiederanpfiff Lokalmatador Marcel Risse für Adam Matuschyk und hatte mit seiner Entscheidung das richtige Händchen bewiesen: Der gebürtige Kölner glich in der 50. Minute aus und beflügelte nicht nur den Anhang, sondern auch die Teamkollegen.

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Auch mit der Hilfe von Schiedsrichter Winkmann gelang den Hausherren noch der 3:1-Sieg, der Köln zum Zweitliga-Meister krönte. Patrick Helmes hatte Luthe im Elfmeter-Nachschuss (64.) doch noch überwinden können. In der 81. Minute machte der eingewechselte Anthony Ujah den Deckel drauf und die Party konnte beginnen.

Zunächst Pfiffe von den Rängen nach Platzsturm

Als Podolski am Abend das Stadion betrat, waren bereits alle Zäune hochgezogen, die sonst das RheinEnergieStadion nicht zieren, am Montag jedoch den befürchteten Platzsturm auch nicht verhindern konnten. Bereits unmittelbar nach Ujahs Treffer zum 3:1 positionierte sich eine Ordner-Wand vor der Südtribüne. Auch vor den anderen Kurven reihten sich die orangenen Jacken. "Schön, dass ihr auf den Rängen bleibt", sagte Stadionsprecher Trippel noch kurz nach Abpfiff, doch bereits Sekunden später stürmten die ersten Anhänger auf den Rasen – auch um sich die überdimensionalen Kölsch-Gläser zu schnappen, die von Kellnerinnen an die Profis verteilt wurden.

Mit jeder Minute wuchs die Zahl der Menschen auf dem Feld: Statt der "Europapokal"-Gesänge mitten in der Aufstiegseuphorie regnete es dafür zunächst Pfiffe von den Rängen. Eine Vielzahl an Polizisten stellte sich aus Sicherheitsgründen vor den Gästeblock, zu nennenswerten Ausschreitungen kam es trotz vereinzelten Abrennens von Pyrotechnik jedoch nicht – im Gegenteil: Die Mannschaft feierte – zwar geschützt von einer Ordnerwand vor dem Spielertunnel – aber in Harmonie mit Tausenden von Fans, sangen Lieder, schunkelten, tranken und duschten in Kölsch.

Rasen sollte für das DFB-Pokalfinale der Frauen geschont bleiben

Eigentlich hatte sich der Verein ein anderes Feierszenario gewünscht: Der "Effzeh" hatte im Vorfeld an seine Fans appelliert, trotz aller Euphorie nach Abpfiff doch bitte auf den Rängen zu bleiben. Es sei schließlich noch ein Heimspiel in dieser Saison (gegen St. Pauli) zu absolvieren und vor allem: Das DFB-Pokalfinale der Frauen wird im RheinEnergieStadion ausgetragen. Nach Ausschreitungen in der Vergangenheit steht der Vereins bereits unter Beobachtung des DFB und sitzt eine neunmonatige Bewährungsstrafe ab: Bei erneuten Vorfällen muss Köln zwei Heimspiele unter Teilausschluss der Zuschauer austragen. So will man nicht ins Oberhaus zurückkehren.

Köln feiert den Aufstieg

Der 1. FC Köln spielt in der kommenden Saison wieder in der 1. Bundesliga.
Der 1. FC Köln spielt in der kommenden Saison wieder in der 1. Bundesliga. © dpa
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Der 1. FC Köln spielt in der kommenden Saison wieder in der 1. Bundesliga. © dpa
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Der 1. FC Köln spielt in der kommenden Saison wieder in der 1. Bundesliga. © Bongarts/Getty Images
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Und sowieso: Die finanzielle Lage im Verein ist bekanntermaßen angespannt, auf unnötige Reperatur- und Rasenunkosten am Stadion wollen die Rheinländer möglichst verzichten.

Elfmeterpunkt entwendet – Schmadtke befürchtet keine Konsequenzen

Nachdem die Feierlichkeiten auf dem Feld beendet waren, wurde sichtbar, dass der Großteil des Rasens zwar heil geblieben ist, jedoch ein ordentliches Stück Grün um den Elfmeterpunkt vor der heimischen Stehkurve entwendet wurde. Wahrscheinlich wird der Greenkeeper der "Geißböcke" diesen Fetzen jedoch flicken können. Insgesamt verlief der Aufstiegs-Platzsturm sehr gesittet ab. Konsequenzen von Verbandsseite befürchtet Sportdirektor Jörg Schmadtke deshalb nicht: "Ich denke auch DFL und DFB verstehen, dass es ein Freudentag für den 1. FC Köln war, auf den alle hingearbeitet haben. Und wenn es friedlich läuft, so wie es am Montag war, dürfte das kein größeres Problem darstellen."

Noch sind die Feierlichkeiten in der Domstadt allerdings nicht beendet. Im Rahmen des letzten Heimspiels der Saison soll der FC noch offiziell als Zweitliga-Meister gekürt werden. "Wir werden wahrscheinlich – wie heißt sie so schön – die 'Radkappe' bekommen", sagt Schmadtke. "Da werden wir natürlich auch noch mal ein bisschen feiern. Das können wir in Köln ja ganz gut." In knapp zwei Wochen werden wohl wieder alle Dämme im RheinEnergieStadion brechen, die Verantwortlichen hoffen genauso gesittet.