Bochum. Gegen den FC Erzgebirge Aue soll endlich mal wieder ein Heimsieg gefeiert werden - es wäre erst der dritte in dieser Saison. Trotz einiger Ausfälle will der VfL Bochum die Gäste unter Druck setzen, um sie müde zu spielen. Aue hatte noch am Mittwoch spielen müssen, der VfL verlor bereits am Dienstag.

War das eine Freude: Anfang Dezember 2011 schoss der VfL Bochum den FC Erzgebirge Aue mit 6:0 aus dem Stadion. Es war ein denkwürdiger Tag und gleichsam in seiner Bochumer Zeit der Höhepunkt von Faton Toski. Zwei Tore erzielte damals der Frankfurter, dem ansonsten beim VfL nur wenig gelang, in dieser Partie. Nach dieser Begegnung hatten allerdings nur noch die Sachsen Grund zur Freude - regelmäßig.

Das soll sich ändern, nein, das muss sich ändern, will der VfL Bochum nicht immer tiefer in den Schlamassel hineinrutschen. Der Druck ist bereits jetzt gewaltig, und der heutige Gegner, so VfL-Trainer Peter Neururer, spiele mit großer Verlässlichkeit immer „das, was er kann“. Seine eigene Mannschaft sei vom Charakter her zwar „tadellos“, habe aber „Probleme im nervlichen Bereich“. Und leider auch das, was nun einmal nicht mehr zu leugnen ist, sei zu konstatieren: „In Ballbesitz hakt es ganz gewaltig bei uns.“

VfL Bochum muss Aue zum Laufen bringen

Worauf deutet das in der Summe hin? Man wird am Samstag im rewirpower-Stadion Fußball der Sorte besonders rustikal zu sehen bekommen - von Bochumer Seite vermutlich geführt ohne Selbstbewusstsein, ohne Mut zum Risiko und ohne wirkliche Spiellaune. Arbeit ja, Konzentration hoffentlich, größte Anspannung und Nervosität sicher - das kann man erwarten.

„Abstiegskampf ist Nervensache“ hat Sportvorstand Christian Hochstätter gesagt.

Spielen die Nerven die entscheidende Rolle oder stellt sich am Ende doch eher die Kraftfrage? Aue hatte einen Tag weniger zur Regeneration als der VfL Bochum, der bereits am Dienstag spielte und so bitter verlor, während die Sachsen am Mittwoch mit 2:1 gegen den FSV Frankfurt gewannen. Aue, sagen Beobachter, müsse stets einen hohen läuferischem Aufwand betreiben, um Aussicht auf Erfolg zu haben - das könnte für den VfL eine Chance sein. Aber nur dann, wenn man den Gegner auch ins Laufen bringt und Druck ausübt, kurz ein Feuer entfacht.

Acquistapace ersetzt gesperrte Maltritz in der Startelf

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Um das zu erreichen, wird es Peter Neururer noch einmal mit dem Richard Sukuta-Pasu und Mirkan Aydin als Offensiv-Duo versuchen. Piotr Cwielong, dessen Einsatz fraglich war, konnte am Freitag das auf den Nachmittag verlegte Training ohne Probleme absolvieren, der Pole wird also vermutlich seinen Platz im Mittelfeld behalten. wie auch Christian Tiffert und die beiden Zentralen Florian Jungwirth sowie Danny Latza.

Den gesperrten Marcel Maltritz wird Jonas Acquistapace ersetzen, links hinten beginnt mal wieder Heiko Butscher. Butscher hatte als Einwechselspieler in Aalen das entscheidende zweite Tor für den VfL erzielt. Die beiden Offensiv-Spieler aus der U23, Sven Kreyer und Selim Gündüz, befinden sich im Kader, ebenso wie Lukas Klostermann und Onur Bulut. Die Bochumer Bank ist jung.