Bochum. . Ohne Verstärkungen geht Fußball-Zweitligist VfL Bochum in die Rückrunde. Stattdessen ruhen die Hoffnungen auf Routiniers wie Lukas Sinkiewicz, der mit seinem Comeback nach Verletzung für mehr Stabilität im Mittelfeld sorgen soll. „Dass Lukas wieder so weit ist“, schwärmt VfL-Coach Neururer, „ist schon der Wahnsinn.“

Einen „Vertrauensvorschuss für die Mannschaft“ nannte Aufsichtsrats-Chef Hans-Peter Villis die Transferbilanz des Fußball-Zweitligisten VfL Bochum in der Winterpause. Doch ein ironischer Unterton war nicht zu überhören.

Allzu gern hätte der Zweitligist einen Stürmer präsentiert, der „uns sofort weiterhilft“, wie Trainer Peter Neururer es stets formulierte. Seltener als die Bochumer (18 Tore) traf ja nur Sandhausen. Alles menschlich und finanziell Mögliche, sagt Villis sinngemäß, habe der weiterhin zum Sparen gezwungene Klub, habe Sportvorstand Christian Hochstätter unternommen, um einen Torjäger der Kategorie Srdjan Lakic zu verpflichten. Lakic, ein Premium-Verdiener in der zweiten Liga, wechselte von Eintracht Frankfurt zum Aufstiegsaspiranten 1. FC Kaiserslautern – der VfL ging leer aus. Keiner kam. Verlassen haben den Klub nur die sportlich längst aussortierten Mounir Chaftar und Mario Jelavic.

Sinkiewicz soll für Ruhe und Ordnung sorgen

Da ist es umso wichtiger, dass nach einer ordentlichen Vorbereitung bis auf Paul Freier (im Aufbautraining) alle Spieler einsatzbereit sind. Denn der Heim-Auftakt gegen Abstiegskampf-Konkurrent FSV Frankfurt ist gleich ein Schlüsselspiel. Ganz so hoch hängen will Vorstand Hochstätter den Start am Freitag (18.30 Uhr) zwar nicht, betont aber, dass „in dieser Gemengelage ein Sieg von großem Vorteil“ wäre. Zur Erinnerung: Der VfL hat erst zwei Heimspiele gewonnen, zuletzt gab es ein krachendes 0:4 gegen Union Berlin und vier Spiele ohne Sieg. Bochum hat als Tabellenelfter nur zwei Punkte Vorsprung auf den Siebzehnten Dresden.

Auch deshalb dürfte gegen die Frankfurter ein Routinier sein Startelf-Comeback geben, der als „gefühlter Neuzugang“ zählt. Der ehemalige Nationalspieler Lukas Sinkiewicz (28) soll im defensiven Mittelfeldzentrum für Präsenz, Ruhe und Ordnung sorgen. Neun Monate fehlte er wegen seiner Knieproblematik im Vorjahr, erst im Dezember gab er ein Kurz-Comeback. „Dass Lukas wieder so weit ist“, schwärmt Neururer, „ist schon der Wahnsinn.“