Bochum. Christian Hochstätter, Sportvorstand von Fußball-Zweitiligist VfL Bochum, war mit der fahrlässigen Chancenverwertung im Testspiel gegen Banik Most (2:2) alles andere als zufrieden. Das Wichtigste nach der Vorbereitung aber ist: Abgesehen von Paul Freier fällt kein weiterer Spieler aus.
Von dem „alten Leid“ will Christian Hochstätter am liebsten gar nichts hören. „Man kann dieses alte Leid so hinnehmen oder sich dagegen wehren“, sagt der Sportvorstand des VfL Bochum. Es geht, natürlich, um die Chancenverwertung. Alles Mögliche hatte der VfL bis kurz vor Transferschluss unternommen, um die Lage auch personell zu verbessern. Doch die Verpflichtung eines Stürmers, der weiterhilft, gelang letztlich nicht. „Umso ärgerlicher“, sagt Hochstätter, sei dann solch eine Partie wie am Samstag gegen den FK Banik Most. Die zahlreichen versiebten „Hundertprozentigen“ beim 2:2 stießen dem Ex-Nationalspieler sauer auf: „Das hat etwas mit Konzentration zu tun und mit dem Willen, unbedingt ein Tor erzielen zu wollen.“
„Das darf uns gegen Frankfurt nicht passieren“
Der aber fehlte, bei einer ansonsten „ordentlichen“ Vorstellung gegen den tschechischen Zweitligisten, so Hochstätter. Der Vorstand will dabei nicht gelten lassen, dass es „nur“ ein Testspiel war: „In diesen Spielen hole ich mir das Selbstvertrauen für die Liga“, sagt er. „Wir haben die Chancen fahrlässig liegen gelassen, das darf uns gegen Frankfurt nicht passieren.“
Klare Worte, denen Taten folgen müssen. Die Vorbereitung, resümierte Hochstätter, habe mit einem „guten Trainingslager“ begonnen, in dem man die „Basis“ legen konnte für den Rest der Saison. Gegen die Bundesligisten Hoffenheim (0:1), Dortmund (1:2), Mönchengladbach (0:2) habe sich die Mannschaft in den Testspielen „gut aus der Affäre gezogen“, weniger gut lief es dann gegen die eigene U 23 (2:1) - und im Abschluss bei der Generalsprobe gegen Banik Most.
Tasakas Einsatz nicht gefährdet
Immerhin: Spielerisch lief es ja recht rund gegen Most, mit einem verbesserten Ken Ilsö, der aufgrund seiner potenziellen Klasse noch ein Schlüsselspieler werden kann - wenn er mehr Konstanz an den Tag legt, auch und vor allem in punkto Einsatz und Ehrgeiz. Und der vielleicht wichtigste Fakt nach der Winterpause ist zuletzt fast ein wenig untergegangen: Keiner hat sich verletzt. Im Gegenteil: Mit genesenen Stammspielern wie Marcel Maltritz und Richard Sukuta-Pasu oder „gefühlten“ Zugängen wie Lukas Sinkiewicz haben sich Peter Neururers Optionen erhöht. Lediglich Slawo Freier fällt aus für den Jahresauftakt. Der Rechtsverteidiger klagt noch über eine Knochenprellung am Knie, absolvierte gestern Laufeinheiten, eine Rückkehr ins Team ist frühestens beim FC St. Pauli (15. Februar) denkbar.
Yusuke Tasaka indes dürfte heute (10/15 Uhr) wieder dabei sein, nachdem der Japaner am Montag das Training abbrechen musste. Der Mittelfeldspieler wurde nach einem Schlag aufs Sprunggelenk untersucht, die entwarnende Diagnose: Prellung am rechten Knöchel. Trainer Neururer sieht Tasakas Einsatz als nicht gefährdet an - zumal andere wie Adnan Zahirovic ähnliche Blessuren davontrugen: „Es geht um die Plätze, da geht es eben zur Sache“, sagte Neururer. In diesen Kampf wieder eingestiegen ist auch Mirkan Aydin. Der Stürmer hat seine Magen-Darm-Problematik, die ihn zuletzt zur Pause zwang, überstanden.