Bochum. Was für ein Spieltag: Sowohl der VfL Bochum als auch Union Berlin haben am Samstag 0:2-Rückstände in einen Sieg verwandelt. Bochum bezwang Paderborn mit 4:2, Union siegte gegen St. Pauli mit 3:2. Zwei Spiele, elf Tore.
Mit einer fulminanten Aufholjagd hat der VfL Bochum in der 2. Fußball-Bundesliga einen erlösenden Sieg gefeiert. Am 6. Spieltag schaffte die Mannschaft von Trainer Peter Neururer nach einem 0:2-Rückstand gegen den SC Paderborn noch die Wende und gewann verdient 4:2 (0:2). Nach zuvor drei Niederlagen in Serie verbesserte sich der VfL damit zumindest vorübergehend auf den achten Tabellenplatz, Paderborn liegt mit nur fünf Punkten auf dem Relegationsrang.
Dabei schien ein Doppelschlag der zuvor harmlosen Paderborner kurz vor der Halbzeit das Spiel vor 13.797 Zuschauern entschieden zu haben. Zunächst verwandelte Rick ten Voorde einen sehr umstrittenen Foulelfmeter (44.), 123 Sekunden später traf Thomas Bertels (45.+1) per Kopf. Der Anschlusstreffer durch Mirkan Aydin 26 Sekunden nach Wiederanpfiff brachte die Gastgeber jedoch zurück, Patrick Fabian (71.), Neuzugang Ken Ilsö (79.) und Marcel Maltritz (84.) stellten das Spiel auf den Kopf.
Neururer hatte Bochum sechs Spieltage vor dem Ende der vergangenen Saison übernommen und mit einer Siegesserie vor dem Abstieg gerettet. Am Samstag war der 'Feuerwehrmann' aber etwas zu impulsiv - nach dem 3:2 wurde er auf die Tribüne geschickt.
Beste Spieler der Gastgeber waren Florian Jungwirth und Ilsö. Bei Paderborn überzeugten Diego Demme und ten Voorde.
Auch Union zeigt Riesen-Moral gegen St. Pauli
Mit großer Moral hat Geheimfavorit Union Berlin Platz zwei in der 2. Fußball-Bundesliga erobert. Trotz eines frühen 0:2-Rückstands kamen die 'Eisernen' noch zu einem hochverdienten 3:2 (1:2)-Erfolg gegen den FC St. Pauli und sind nun seit fünf Spielen ungeschlagen. St. Pauli, das im Falle eines Sieges selbst Zweiter geworden wäre, liegt nun auf Rang zehn.
John Verhoek hatte die Gäste nach 26 Sekunden mit dem schnellsten Tor der bisherigen Zweitliga-Saison in Führung gebracht. Fin Bartels legte bereits in der 6. Minute nach. Union schlug durch Torsten Mattuschka (36., Foulelfmeter), Adam Nemec (59.) und Simon Terodde (86.) zurück.
Die Berliner brauchten vor 21.717 Zuschauer in der ausverkauften Alten Försterei eine ganze Weile, um sich vom Schock der beiden frühen Gegentore zu erholen. Mit zunehmender Spieldauer übernahmen die Gastgeber aber immer mehr das Kommando und witterten nach dem berechtigten Strafstoß Morgenluft. Gäste-Torhüter Philipp Tschauner hielt lange die Führung fest, rettete stark gegen Damir Kreilach, Nemec (beide 40.) und Benjamin Köhler (56.). Doch Union drückte immer stärker und wurde letztlich belohnt. Zuerst traf Nemec per Kopf, dann Terodde.
Beste Spieler bei Union waren Matuschka und Nemec. Bei St. Pauli gefiel neben Tschauner vor allem Bartels. (sid)