Mannschaft des VfL Bochum bekommt Rückenwind von den Rängen
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Bochum. In der Partie gegen den FC St. Pauli erspielte sich das Team des VfL Bochum die Unterstützung von den Tribünen. Dieser Rückenwind trug die Mannschaft in der turbulenten Schlussphase dann auch in Richtung Gästetor. VfL-Trainer Peter Neururer bedankte sich nach dem 2:2 bei den Fans.
„Wir haben kein Geld, deshalb brauchen wir unsere Zuschauer als zwölften Mann.“ Das hatte Peter Neururer vor dem Gastspiel des FC St. Pauli in Bochum der Hamburger Morgenpost gesagt. Einen Tag später, nach dem 2:2, verneigte sich der Trainer des VfL Bochum vor diesen Zuschauern: „Danke an das Publikum für diese fantastische Unterstützung. Dass es nach einem 2:2 und vorausgegangener Niederlage Standing Ovations gibt, habe ich hier noch nicht erlebt.“
Unterstützung muss man sich verdienen, und zumindest an diesem Tag tat das VfL-Team viel dafür, den Rückenwind von den Tribünen zu bekommen, der schließlich die Mannschaft in der turbulenten Schlussphase auch trug - in Richtung Gästetor. Trotz der Mängel, die den ersten Heimsieg kosteten. Die Hamburger spekulierten von Beginn an förmlich auf Ballverluste des VfL in der Spielentwicklung, versuchten die Gastgeber bereits in deren eigener Hälfte zuzustellen und hatten schließlich Erfolg damit; auch deshalb, weil beim VfL hin und wieder der Raum zwischen Abwehr und Torwart zu groß war.
VfL-Trainer Neururer optimistisch
„Manchmal haben wir viel zu hoch attackiert“, sagte Neururer, der sich insgesamt jedoch mit kritischen Bemerkungen zurückhielt und eher optimistisch in die Zukunft schaute: „Wenn wir die zwei, drei Fehler im Aufbauspiel abstellen, können wir so weiter machen.“
VfL mit 2:2 gegen St. Pauli
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Aber vielleicht dann doch nicht ganz so. Denn die Chancenverwertung lässt noch zu wünschen übrig. Fünf Tore hat der VfL in den bislang vier Zweitliga-Spielen erzielt, ein Stürmertor war noch nicht dabei. Am Freitag besaßen Richard Sukuta-Pasu, der richtig gute Aktionen hatte und ein Aktivposten war, sowie Mirkan Aydin, von dem man mehr erwarten darf, ihre Gelegenheiten, aber sie schafften es nicht, den Ball ins Netz zu bekommen. Und Yusuke Tasaka, der ja eigentlich das Sturmduo unterstützen sollte, entfaltete nicht die erhoffte Wirkung.
Abgesehen von den Standardsituationen, die sich zu einer Spezialität des VfL Bochum zu entwickeln scheinen. Beim 1:0 durch Heiko Butscher nach perfekter Kopfballverlängerung von Patrick Fabian passte alles. Und beim 2:2, ebenfalls im Anschluss an eine Ecke, stand Florian Jungwirth zur rechten Zeit am richtigen Fleck. Weil Tasaka zu diesem Zeitpunkt bereits ausgewechselt war, leistete Danny Latza zu diesem Treffer die Vorarbeit.
Ein goldener Abend wäre es geworden, hätte Onur Bulut, der Startelf-Debütant, seinen Einsatz noch mit dem Siegtreffer gekrönt. Aber dafür fehlte dem 19-Jährigen, dessen Nerven dem Druck standhielten, noch die Abgezocktheit. Bulut ließ sich frei stehend durch einen Rempler aus dem Gleichgewicht bringen, durfte sich gleichwohl eine gute Leistung bescheinigen lassen. Und auch das VfL-Debüt von Ken Ilsö konnte sich sehen lassen. Der Däne kam im richtigen Moment, nämlich als dem VfL ein wenig die Puste auszugehen schien. Ilsö sorgte mit dafür, dass der Druck, den der VfL entwickelte, hoch gehalten wurde.
Gut möglich, dass Ilsö in einer Woche mehr Spielzeit bekommen wird. Dann treten die Bochumer bei Ilsös letztem Arbeitgeber Düsseldorf an. Heiko Butscher, der am Freitag vorsichtshalber ausgewechselt wurde, dürfte dann ebenso wie Christian Tiffert zur Verfügung stehen. Die personelle Situation verschlechtert sich also nicht beim VfL, die Integration der neuen Spieler macht Fortschritte. Drückt sich das schließlich auch in einem entsprechenden Ergebnis aus, dann dürfte Schlussmann Andreas Luthe diesen Satz bald wiederholen: „Die Stimmung war Weltklasse.“
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