Bochum. Torschütze Florian Jungwirth war der beste Spieler des VfL Bochum beim 2:2 (1:2) im Spiel gegen den FC St. Pauli. Im Mittelpunkt stand aber häufig der fleißige, aber glücklose Stürmer Richard Sukuta-Pasu. Für ihn gibt es in unserer Einzelkritik die Note 2.
Zweites Heimspiel, zweites Unentschieden für den VfL Bochum in dieser Saison. Immerhin: Der Eindruck, den die Mannschaft von Peter Neururer im Rewirpower-Stadion hinterließ, war erneut sehr positiv.
Allen voran zeigte Florian Jungwirth im Mittelfeld eine starke Leistung, die er schließlich auch mit dem 2:2 krönte. Auffällig war auch Stürmer Richard Sukuta-Pasu, der allerdings einmal mehr vor dem Tor glücklos blieb.
In Unserer Einzelkritik bekommen die Bochumer Noten von 2 bis 4. Klicken Sie sich durch die Bilderstrecke und diskutieren Sie mit uns über Leistungen und Noten.
Die Einzelkritik in Textform
Andreas Luthe: In der 34. Minute behielt er die Nerven, als Lennart Thy frei vor dem Bochumer Tor auftauchte und lenkte den Ball zur Ecke. Bei den Gegentoren zum 1:1 (24.) und 1:2 (35.) war er chancenlos. Note: 3
Slawo Freier (bis 77.): Schon wieder erlaubte sich der eigentlich so erfahrene Rechtsverteidiger einen Anfängerfehler. In der 24. Minute verursachte er einen Freistoß an der Mittellinie und hätte dann verhindern müssen, dass Marc Rzatkowski den Ball schnell nach vorn schlenzte - schon stand es 1:1. Er schaltete sich oft ein - jedoch flog keine Flanke wirklich gefährlich in den Strafraum der Gäste. Weil er sich verausgabte und nie nachließ, gab's von Trainer Peter Neururer die Bewertung "herausragend" und von den Fans Applaus bei der Auswechslung. Note: 3,5
Marcel Maltritz: Während der Woche musste er mit dem Training aussetzen. Pünktlich zum Spiel meldete er sich fit und hinterließ von den Abwehrspielern den stabilsten Eindruck. Der König des Spielaufbaus wird er zwar nie, aber diesmal erlaubte er sich keine entscheidenden Patzer. Note: 3
Patrick Fabian: In der ersten Hälfte ging in beiden Strafräumen nichts ohne den Innenverteidiger. Heiko Butschers Tor zum 1:0 legte er mit einer Kopfball-Verlängerung vor - eine einstudierte Variante (18.). Vor dem 1:1 (24.) verlor er allerdings das vorentscheidende Kopfballduell gegen Lennart Thy. Der bediente Torschütze John Verhoek. Elf Minuten später ließ er Verhoek im Rücken ziehen, weil er den Stürmer ins Abseits stellen wollte - schon stand es 1:2. Nach der Pause holte er sich für ein taktisches Foul noch eine Gelbe Karte ab (64.). Note: 4
Heiko Butscher (bis 46.): Besser hätte es für den Linksverteidiger nicht losgehen können: Bei seinem Pflichtspiel-Comeback traf er in der 18. Minute per Kopf zum 1:0 für den VfL. Er konnte die linke Seite aber nicht immer stabilisieren. Vor Lennart Thys großer Chance in der 34. Minute verlor er den Ball. Zur Pause musste er wegen einer Verletzung an der Patellasehne in der Kabine bleiben. Note: 3
Onur Bulut: Der 19-Jährige feierte sein Startelfdebüt und fügte sich auf der rechten Seite sehr gut ein. Gelungene Kurzpässe, viel Einsatz - und vor dem 1:0 (18.) holte er die Ecke heraus. Nach dem Ausgleich (1:1/24.) verlor er jedoch sein Selbstvertrauen und vermied fortan Risikopässe. Trotzdem blieb er fleißig und deshalb verdient seine Leistung das Prädikat "vielversprechend". "Am Ende war er total rasiert", sagte Peter Neururer. Dass das Talent bei seiner besten Chance in der zweiten Hälfte stolperte, erklärte der Trainer so: "Der hat sich erschrocken, als er das Tor gesehen hat." Note: 3,5
Danny Latza: Starker Beginn mit klugen Pässen, starken Ballereroberungen und einem Pfostenschuss (14.). Kurz vor und kurz nach der Pause gönnte er sich einige schwächere Minuten, bevor er sich ab der 60. Minute wieder konzentrierte und das 2:2 (69.) mit einer Ecke einleitete. Note: 3
Florian Jungwirth: Der fleißigste und beste Bochumer begann das Spiel mit einem Pass ins Seitenaus - da waren gerade einmal 24 Sekunden gespielt. Doch so ging es nicht weiter. Er sprintete, grätschte, dirigierte und hatte dabei etliche gute Szenen. Die beste: In der 69. Minute traf er elegant zum 2:2. Dass er mit einem schlampigen Pass im Spielaufbau auch an der Fehlerkette vor dem 1:1 beteiligt war, verziehen die Fans schnell - Peter Neururer nicht: "Flo macht den entscheidenden Fehler vor dem Ausgleich." Note: 2
Yusuke Tasaka (bis 59.): Er trägt die Nummer 10 auf dem Rücken und sollte das Spiel der Bochumer im Offensivzentrum lenken. Er bot sich auch in allen Ecken des Spielfelds an, bemühte sich stets um den entscheidenden Traumpass in die Tiefe - einziges Problem: Der glückte nur einmal, als er Onur Bulut sah (18.) und der die Ecke vor dem 1:0 herausholte. Etwas zu oft landete der Ball beim Gegner - und deshalb musste der Japaner schon früh raus. Note: 4
Mirkan Aydin: Auch der Stürmer stand zum ersten Mal in dieser Saison in der Anfangsformation und hatte einige ansprechende Aktionen. Fast hätte er in der 56. Minute sogar sein erstes Saisontor erzielt, doch sein Schuss ging Millimeter am rechten Torpfosten vorbei. Er wurde von seinen Mitspielern nicht so oft gesucht wie Sturmpartner Richard Sukuta-Pasu und tauchte deshalb zwischendurch unter. Note: 4
Richard Sukuta-Pasu: Es gibt so viele mögliche Spitznamen für Bochums Nummer 9 - "Mr. Glücklos", "Mr. Gelbe Karte" oder auch "Mr. Zweikampf". Er zeigte auch im fünften Pflichtspiel, dass er den Ball super behaupten kann, sehr viele Zweikämpfe und Kopfballduelle gewinnt und auch über Spielverständnis verfügt. Manchmal übertreibt er es mit seinem Einsatz - deshalb sah er bereits seine dritte Gelbe Karte (39.). Und er trifft das Tor einfach nicht. Seine besten Möglichkeiten vergab er in der zweiten Hälfte. Zuerst konnte St. Paulis Torwart Philipp Tschauner seinen Schuss noch parieren (53.), dann rettete der Ex-Bochumer Marc Rzatkowski für seinen geschlagenen Keeper auf der Torlinie (77.). Note: 3
Jonas Acquistapace (ab 46.): Er kam für den angeschlagenen Heiko Butscher und übernahm die linke Abwehrseite. In der Defensive sah das auch souverän aus - wenn er in der gegnerischen Hälfte den Ball am Fuß hatte, wusste er nicht weiter. Flanken? Aufs Tor schießen? Traumpass in die Tiefe? Meist entschied er sich für einen harmlosen Querpass. Note: 4
VfL mit 2:2 gegen St. Pauli
Ken Ilsö (ab 59.): Munteres Debüt. Er kam beim Stand von 1:2 (59.), als dem VfL wenig einzufallen schien. Mit einem Fernschuss (65.) leitete er eine starke Phase ein, in der kurz darauf das 2:2 fiel. In der 74. Minute gelang ihm ein großartiger Pass auf Onur Bulut - der konnte den Ball aber nicht kontrollieren. Note: 2,5
Holmar Örn Eyjolfsson (ab 77.): Kam für Freier, sah schnell Gelb (79.). und hätte beinahe zum 3:2 getroffen (84.), wenn Marc Rzatkowski seinen Kopfball nicht von der Linie gekratzt hätte. Ohne Note
