Bochum. Nach dem 2:2 gegen den FC St. Pauli lobte Trainer Peter Neururer die Fans des VfL Bochum. “Diesen Punkt hat das Publikum in Verbindung mit einer leidenschaftlich kämpfenden Mannschaft geholt“, sagte Neururer. Wir haben die Stimmen zum Spiel gesammelt.
Auch das zweite Heimspiel des VfL Bochum in dieser Zweitliga-Saison endete mit einer Punkteteilung. Nach dem 2:2 (1:2) gegen den FC St. Pauli haben wir die Stimmen zum Spiel gesammelt.
Peter Neururer (Trainer VfL Bochum): "Dass es nach einem 2:2, bei einer Niederlage in der Vorwoche, Standing Ovations für die eigene Mannschaft gibt, ist unvorstellbar. Und ich besuche seit den Siebzigern Spiele des VfL Bochum. Diesen Punkt hat das Publikum in Verbindung mit einer leidenschaftlich kämpfenden Mannschaft geholt. Ich hatte nach dem Spiel Gänsehaut. Danke dafür!"
Neururer zum Spiel: "Meine Mannschaft hat von der ersten bis zur letzten Minute gezeigt, dass sie drei Punkte erkämpfen wollte. Wir haben sehr ordentlich angefangen, gehen durch eine Standardsituation in Führung. So etwas kann man einstudieren. Zwei individuelle Fehler im Aufbauspiel nutzt der FC St. Pauli verdientermaßen zur Führung. Das waren Ballverluste ohne Not. Andreas Luthe sorgte dann dafür, dass wir im Spiel geblieben sind. Erzielt St. Pauli noch ein drittes Tor, wäre es das für uns gewesen. So konnten wir in der Pause noch etwas ändern. Bei uns entwickelt sich was, wir hatten Torchancen en masse."
Neururer zu den zahlreichen Gelben Karten: "Was beide Mannschaften gezeigt haben, war Fußball mit intensiven Zweikämpfen. Die Anzahl der Gelben Karten war total übertrieben, besonders über die für Slawo Freier habe ich mich sehr geärgert."
Neururer zur Einwechslung von Jonas Acquistapace für Linksverteidiger Heiko Butscher: "Heiko hat nach 30 Minuten wieder Druck auf seiner Patellasehne gespürt. Vielleicht hätte er weiterspielen können, aber der Doc hat gesagt, dass wir eine längere Verletzungspause riskieren würden. Ich wollte in dieser Situation nicht den ,Kleinen' auf der linken Seite bringen. Mit Fabian Holthaus hätte allein bei Standardsituationen von St. Pauli beim Abzählen ein kopfballstarker Spieler gefehlt."
Andreas Luthe (Kapitän VfL Bochum): "Das war ein gutes Spiel von beiden Mannschaften mit vielen Offensivaktionen. Beide Mannschaften wollten das Spiel unbedingt gewinnen. Dementsprechend viel Feuer war drin. In der zweiten Halbzeit hatten wir ein Chancenplus und müssen das Spiel deshalb normalerweise gewinnen. In der ersten Halbzeit haben wir es aber auch ein bisschen verspielt. Wir haben viel zu viele Chancen zugelassen, jeder Konter war gefährlich. Daraus kann St. Pauli mehr machen - dann geht es nicht mit diesem knappen Ergebnis in die Pause."
Luthe über die Fans: "Es waren wieder 23.000 Zuschauer da, denen es viel Freude bereitet hat, hier zu sein. Die Stimmung war weltklasse."
Florian Jungwirth (VfL Bochum): "Die zweite Halbzeit war sehr, sehr gut von uns. Wir haben viel Druck auf St. Pauli gemacht, hatten viele Chancen, machen verdient den Ausgleich und hatten dann Pech, dass wir den Sieg nicht holen. Das ist ärgerlich, aber das sind Spiele, mit denen man leben kann."
Jungwirth über die Gegentore: "Wir haben sehr gut und druckvoll angefangen, gehen in Führung - und dann schwächen wir uns selbst durch zwei Fehler. Das war sehr ärgerlich. Darüber haben wir uns richtig geärgert in der Pause und wollten Wiedergutmachung leisten. Das ist uns sehr gut gelungen. Der Ausgleich ist mehr als verdient."
Jungwirth über das 2:2: "Ich wusste gar nicht, dass ich das kann. Ich habe mir bestimmt sieben Fasern gerissen... Da gehört natürlich eine Menge Glück zu - aber es war auch mega individuelle Klasse (lacht)."
Warum der Ex-Bochumer Rzatkowski mit Maltritz das Trikot tauschte
Michael Frontzeck (Trainer FC St. Pauli): "Wir haben ein attraktives, intensiv geführtes Zweitliga-Spiel gesehen. Mich hat gefreut, dass die Mannschaft nach der unglücklichen Niederlage gegen Bielefeld vor einer Woche diesmal ein 0:1 mit zwei Toren gedreht hat. Danach haben wir es verpasst, das dritte Tor nachzulegen. In der zweiten Halbzeit war es deshalb schwierig. Bochum hat den Ball gut laufen lassen. Die Standards waren immer gefährlich. Mit dem verdienten Unentschieden können wir gut leben."
Rachid Azzouzi (Manager FC St. Pauli): "Das war ein tolles Zweitligaspiel mit vielen Chancen und tollen Zweikämpfen."
Marc Rzatkowski (FC St. Pauli): "Das war eine sehr emotionale Rückkehr für mich. Dass der VfL noch zum Ausgleich gekommen ist, war nicht gerade unverdient."
Rzatkowski über den Trikottausch mit Marcel Maltritz: "Wir kennen uns schon ein paar Jahre, er hat mir immer sehr geholfen. Dafür bin ich ihm sehr dankbar. Er hat mich vor dem Spiel gefragt, ob wir die Trikots tauschen wollen."
Rzatkowski über das Foul von Slawo Freier: "Slawo ist ein toller Mensch, er tut niemandem etwas Böses."
John Verhoek (FC St. Pauli): "Zwei Tore sind gut - aber ich würde lieber mit drei Punkten wieder nach Hause fahren."