Essen/Berlin. Was für ein Saisonstart für den VfL Bochum in der 2. Bundesliga! Im Spiel beim Geheimfavoriten Union Berlin setzten sich die Bochumer mit 2:1 (0:0) durch. Abwehrchef Marcel Maltritz blieb drei Minuten vor Schluss cool und verwandelte einen Elfmeter sicher. Das gibt in unserer Einzelkritik die Note 2.
Andreas Luthe: Den Start in die Saison 2013/2014 hätte sich der Kapitän turbulenter vorgestellt. Bis zur 65. Minute forderten ihn die Berliner nur bei schwachen Flanken und harmlosen Fernschüssen. In der Berliner Schlussoffensive behielt der Torwart die Übersicht. Da zeigte mehrere gute Reflexe - zum Beispiel beim Schuss von Nemec, den er zur Ecke lenken konnte (65.) - und fing jede Flanke sicher ab. Beim Gegentor war er machtlos, da Danny Latza die Abwehrmauer öffnete (86.). Note: 2
Slawo Freier: Er verzichtete auf der rechten Abwehrseite ganz lange auf riskante Aktionen - das war in der vergangenen Saison anders. Erst nach dem Ausgleich sprintete er vehement nach vorn. Seine Flanke wehrte Berlins Innenverteidiger Mario Eggimann mit der Hand ab - den Elfmeter versenkte Marcel Maltritz zum 2:1. Note: 3
Marcel Maltritz: Ganz ruhig legte er sich den Ball zurecht - und das drei Minuten vor Schluss beim Spielstand von 1:1. Eiskalt verlud er Berlins Torwart Haas und erzielte das entscheidende Tor zum 2:1. Zuvor erledigte er seinen Job als Abwehrchef souverän und erlaubte sich keine Flüchtigkeitsfehler. Das war - wie bei Freier - zuletzt anders. Note: 2
Patrick Fabian: Beim VfL standen nicht sechs, sondern eigentlich sogar sieben Zugänge in der Startelf. Der Innenverteidiger gehört zwar seit Ewigkeiten zum VfL-Aufgebot, fehlte aber zuletzt sehr lange. Grund: drei Kreuzbandrisse hintereinander. Bei seinem Comeback wirkte er so selbstbewusst, als hätte er seit fünf Jahren kein Spiel verpasst. Kopfball- und zweikampfstark - ein solider Auftritt. Note: 2,5
Felix Bastians: Der Linksverteidiger beschränkte sich nicht auf seine Aufgabe in der eigenen Hälfte, sondern traute sich auch nach vorn. Dabei leistete er sich zwar 18 Fehlpässe - seine stärkste Flanke hätte aber beinahe zu einem Tor geführt. Doch Christian Tiffert konnte den Ball nicht kontrollieren (21.). Hinten stand er sicher. Ausnahme: In der 20. Minute ließ er sich von Marc Pfertzel tunneln. Das hätte gefährlich werden können. Note: 3
Florian Jungwirth: Wenn er selbst den Abschluss suchte, mussten die Berliner Fans nicht zittern. Sein Fernschuss in der 34. Minute verfehlte das Tor deutlich, eine Flanke kurze Zeit später landete nicht bei einem Mitspieler. Im Passspiel überzeugte der ehemalige Dresdener sehr wohl, lief zudem sämtliche Löcher im defensiven Mittelfeld zu. Das war stark. Note: 2,5
Danny Latza: Was für ein Kunstschuss! Mit seinem Traumtor zum 1:0 aus 33 Metern Entfernung brachte der ehemalige Darmstädter und Fast-Duisburger den VfL in Führung. Obwohl er verspätet in die Vorbereitung einstieg, gehörte er zur Startelf - und mit dieser Entscheidung lag VfL-Trainer Peter Neururer richtig. Allerdings geht das 1:1 (86.) zum großen Teil auf seine Kappe. Zuerst verursachte er den Freistoß, dann verließ er die Abwehrmauer. Deshalb war Kreilachs Schuss unhaltbar. Note: 2,5
Yusuke Tasaka (bis 83.): Er trägt die Nummer 10 auf dem Rücken - und dass er Spielmacher-Qualitäten hat, zeigte er in der 30. Minute, als er ganz stark Richard Sukata-Pasu in Szene setzte. Seine Standards flogen stets gefährlich in den Berliner Strafraum - in der 33. Minute hätte er fast per Freistoß getroffen. Note: 2,5
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Christian Tiffert (bis 70.): Fast hätte er bei seiner Rückkehr in den deutschen Profifußball getroffen, doch in der 21. Minute konnte er eine Flanke von Felix Bastians nicht kontrollieren. Er bewegte sich im Zentrum nicht so viel wie Jungwirth und Latza, überzeugte aber als Anspielstation. Als die Kraft nachließ, wechselte Neururer den Routinier aus. Note: 3
Piotr Cwielong (bis 89.): Ansprechendes Debüt, er wirkte sehr einsatz- und lauffreudig - auch wenn er noch nicht bei jedem Angriff gesucht wurde. In der 28. Minute holte er mit einem Volleyschuss eine Ecke heraus - seine auffälligste Aktion. Nach der Pause baute er ab. Note: 3
Richard Sukuta-Pasu: Was war das denn in der 30. Minute? Da umkurvte Bochums Nummer 9 nach einem Traumpass von Yusuke Tasaka Berlins Torwart Haas, brachte aber nur einen Kullerschuss zustande - und "Kullerschuss" ist sogar noch ein verharmlosender Begriff. In der 42. Minute scheiterte der Stürmer mit einem Schuss von der Strafraumkante an Haas. Gute Szenen im Zweikampf, leistete sich aber auch einige technische Fehler - nicht nur in der 30. Minute. Note: 4
Mirkan Aydin (ab 70.): Kam für Tiffert. Ohne Note
Holmar Eyjolfsson (ab 83.): Kam für Tasaka. Ohne Note
Jonas Acquistapace (ab 89.): Kam für Cwielong. Ohne Note
VfL schlägt Union Berlin
